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Abbau bei St. Galler Spitälern 117 Kündigungen: Verband spricht von «riesigem Scherbenhaufen»

In St. Galler Spitälern verlieren 117 Personen den Job: Obwohl das weniger sind als erwartet, ebbt die Kritik nicht ab.

Ende September gaben die Spitalverbunde St. Gallen ihre Sparpläne bekannt: In den nächsten Monaten und Jahren müssten rund 440 Vollzeitstellen abgebaut werden. Nun liegen definitive Zahlen vor.

Per Ende November erhalten insgesamt 117 Mitarbeitende die Kündigung. Das sind 1.5 Prozent der insgesamt rund 8000 Mitarbeitenden und entspricht 81 Vollzeitstellen.

Kantonsspital St. Gallen
Legende: Am grössten Standort, dem Kantonsspital St. Gallen, gibt es die meisten Entlassungen. 89 Kündigungen sind ausgesprochen worden. Keystone/Gian Ehrenzeller

Wie die Spitalverbunde in einer Mitteilung schreiben, habe man Pensen reduziert, Stellen nicht wieder besetzt und Mitarbeitende frühpensioniert. Somit sei es zu weniger Kündigungen gekommen als noch im September angenommen.

Von den Kündigungen betroffen seien alle Berufsgruppen. Am meisten Kündigungen (66) gibt es in der Administration und im Supportbereich. In der Pflege wird 37 Mitarbeitenden gekündigt, in der Ärzteschaft deren 14.

Zankapfel Pflege

Mitte November hatten sich über 2000 Personen an einer Demonstration gegen die Sparpläne gewehrt. Kritisiert wurde vor allem, dass auch in der Pflege Stellen abgebaut werden sollen. Jenem Bereich, in dem es bereits heute an Personal fehlt.

«Man muss das Verhältnis sehen», sagt dazu Stefan Lichtensteiger, CEO des Kantonsspitals St. Gallen. Insgesamt gibt es in der Pflege am Kantonsspital 1400 Vollzeitstellen. 29 Personen verlieren ihren Job. «Angesichts dieser Zahlen sieht man, wie gering der Anteil der Betroffenen ist.»

Über 2000 Menschen demonstrieren in St. Gallen gegen die Sparpläne.
Legende: Zahlreiche Menschen machten am 11. November ihrem Ärger Luft und demonstrierten in der St. Galler Innenstadt. Die Stadtpolizei schätzte die Menge auf über 2000 Personen, die Veranstalter nannten die Zahl von 3000. Keystone/Gian Ehrenzeller

Der Berufsverband Pflege bleibt bei seiner Kritik: Der Stellenabbau sei unverhältnismässig, sagt Geschäftsführerin Edith Wohlfender. «Wir sind zwar erleichtert, dass weniger Personen gekündigt werden musste, als ursprünglich geplant. Der Scherbenhaufen, der mit der Ankündigung der Massenentlassung angerichtet wurde, ist aber riesig.»

Sparen geht weiter

Bei den jetzt ausgesprochenen Kündigungen handle es sich um eine erste Phase, teilt der Verwaltungsrat der Spitalverbunde mit. Weitere Reduktionen bei den Stellenplänen sind in den Jahren 2025 bis 2027 vorgesehen.

Das sind die St. Galler Spitalverbunde

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Im Kanton St. Gallen gibt es vier Spitalverbunde, die einen Zusammenschluss planen:

  • Kantonsspital St. Gallen
  • Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland
  • Spital Linth
  • Spitalregion Fürstenland Toggenburg

Mit rund 8000 Mitarbeitenden sind die St. Galler Spitäler der grösste Arbeitgeber in der Ostschweiz.

Am Sparziel der St. Galler Spitäler hat sich nichts geändert: Mittel- bis langfristig sollen jährlich rund 60 Millionen Franken eingespart werden.

Regionaljournal Ostschweiz, 24.11.2023, 17:30 Uhr ; 

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