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Schweiz Abgestürzter Kampfjet war für Schulungen vorgesehen

Nach dem Absturz eines F/A-18-Kampfjets, bei dem sich ein Pilot verletzte, sind noch einige Fragen offen – natürlich jene, weshalb das Flugzeug abstürzte. Aber auch, was der erneute Verlust eines Militärflugzeugs für die Luftwaffe bedeutet.

Über die Unfallursache lässt sich derzeit nur spekulieren. Fest steht: Die F/A-18 war für ein Luftkampf-Training mit zwei Tiger-Kampfjets gestartet. Wieso verlor die F/A-18 da plötzlich an Höhe? In Frage komme ein technisches Problem – oder dass der Pilot in der Hitze der Übungsanlage die Orientierung verloren habe, sagt Georg Mader, Korrespondent der Militärzeitschrift IHS Janes Defence Weekly in Österreich.

«Wenn man in einer bestimmten Höhe fliegt, und die anderen beiden versuchen, dich in die Zange zu nehmen, blickst du teilweise aus dem Cockpit, dann wieder auf die Instrumente.» Die Sonne stehe dann plötzlich ganz woanders, so Mader. «Licht und Schatten wechseln rasch.» Natürlich simuliere man so etwas im Simulator. Doch der Mensch sei halt kein Roboter. Solche Unfälle seien daher schon passiert.

Schulungsflüge nur mit zwei Sitzen

Beim Unfall über Frankreich hat die Schweizer Luftwaffe den dritten von ursprünglich 34 F/A-18-Kampfjets verloren. Wieder war es ein Zweisitzer – von ursprünglich acht Zweisitzern bleiben jetzt also noch fünf. Weil nur mit Zweisitzern Schulungsflüge möglich sind, fordere der Verlust die Luftwaffe heraus, so Luftwaffen-Chef Aldo Schellenberg: «Das wird uns organisatorisch zusätzliche Hindernisse bringen. Die Ausbildung der Piloten ist aber nicht gefährdet.»

Audio
Luftwaffenchef Aldo Schellenberg zu den Folgen des Absturzes
aus HeuteMorgen vom 15.10.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 27 Sekunden.

Klar sei aber, so Militär-Aviatik-Experte Mader: «Die Schweizer Luftwaffe muss jetzt natürlich ihren Trainingsfahrplan, wie viele Piloten in welchem Jahr reif für die F/A-18 werden, umstellen.» Allerdings brauche die Schweizer Luftwaffe dank eines neuen Ausbildungs-Konzepts etwas weniger Zweisitzer, sagt wiederum Luftwaffen-Chef Schellenberg. Die Auswirkungen hielten sich deshalb in Grenzen.

Luftwaffenchef Aldo Schellenberg: «Die Verluste sind gravierend»

«Es gibt kein Problem mit diesem Flugzeugtyp. Die Flugzeuge sind in einem hervorragenden technischen Zustand und wurden erst vor kurzem generalüberholt. Auch international betrachtet sind es sehr sichere Kampfflugzeuge. Die aktuelle Häufung an Unfällen scheint mir zufällig zu sein, vorher hatten wir 15 Jahre keine. Dass von den ursprünglich 34 F/A-18 jetzt drei fehlen, ist aber gravierend. Bereits die Flotte vor dem Unfall genügte nicht, um in einer Krisensituation genügend ausdauernd zum Schutz des Luftraums zu sein. Mit diesem Verlust wird eine zusätzliche Schwächung eintreten.»

Zurück in die Schweiz

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Gemäss Aussagen eines VBS-Sprecher, erlaube es der Gesundheitszustand des verunfallten Piloten, wieder zurück in die Schweiz zu kehren. Genauere Angaben zur Schwere der Verletzungen des Piloten, machte der VBS-Sprecher allerdings nicht.

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10 Kommentare

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  • Kommentar von Silvan Zellberger  (vorwärtsstattstillstand)
    Dieses Schulungsflugzeug kostete 100 Mio. CHF!!!! Man stelle sich diese Summe mal vor! Für ein Militärflugzeug! Diese Maschine hat noch nie einen Feind gesehen, geschweige denn, einen Luftkampf 1:1 führen müssen. Ja, wir haben eine Feuerwehr & ja, wir haben eine Polizei, doch die ist jeden Tag für uns real im Einsatz! Diese Dinger hingegen hatten noch nie einen wirklichen Realeinsatz & trotzdem «gönnt» man sich diese teuren Spielzeuge. Einfach so... zum Spass & ohne Bedrohung, seit > 30 Jahren!
    1. Antwort von M. Keller  (MK)
      Ruhig Herr Bächler ruhig. Tief durchatmen und runterfahren. Ich habe kürzlich einen Artikel über den Grosseinsatz der Polizei in Bern vom letzten Wochenende gelesen. Die Kosten, so wird geschätzt, liegen bei rund 1 Mio. Weiter finden Wochenende für Wocheneden in diversen Städten Veranstaltungen (Fussball, Hockey etc.) statt, die uns Steuerzahler Hunderttausende pro Anlass kosten. Dies sind weit mehr als 100 Mio. Über diese immer wiederkehrenden Kosten sollte man sich aufregen.
    2. Antwort von Silvan Zellberger  (vorwärtsstattstillstand)
      Werter M.Keller, was auch immer ihr Vergleich darstellen soll, er hat nichts, aber auch gar nichts mit der hier vorliegenden Thematik zu tun. Das, was sie hier vorrechnen betrifft eine interne Angelegenheit. Bezüglich Fussballrandalekosten habe ich übrigens eine klare Meinung: Die Clubs haben vollumfänglich dafür aufzukommen. Dann endet dies sehr rasch! Und weiter: Dies sind vorwiegend «ehrenwerte» CH-Bürger, welche es lustig finden, zu randalieren. Mit der Armee hat dies pfleglich wenig zu tun!
    3. Antwort von Thomas Leu  (tleu)
      @ M. Keller: Sind Sie doch froh, dass die Armee nicht im Einsatz stehen muss, denn dann wäre es ganz schlimm. Inzwischen haben wir eine ziemlich schwach Armee. Unsere äussere Sicherheit ist uns gerade noch 0.7% des BIP wert. Das ist, auch im internationalen Vergleich, ein sehr tiefer Wert und könnte sich rächen. Der globale Trend geht in die andere Richtung. Informieren Sie sich! Die Situation auf der Welt ändert sich rasch und da sind Sie geliefert, wenn Sie nur in Unterhosen dastehen wie wir.
    4. Antwort von M. Keller  (MK)
      Doch eigentlich schon. Es geht Ihnen um die 100 Mio, die sicher nicht absichtlich in Frankreich ‚parkiert‘ und ‚vergraben‘ wurden. Diese sind nun auf einen Schlag futsch. Rechnen Sie alle diese ‚provozierten‘ und unnötigen Einsätze der Polizei Wochenende für Wochenende in einem Jahr zusammen, dann kommen Sie auf weit mehr als diese 100 Mio. Daher sehe und verstehe ich Ihre Aufregung nicht. Ausser natürlich, Sie sind generell gegen das Militär. Dann verstehe ich Sie natürlich voll und ganz……
    5. Antwort von Dölf Meier  (Meier Dölf)
      Lieber Herr Bächler, aufgrund ihrer zahlreichen Kommentare habe ich bemerkt, dass sie die Armee am liebsten auflösen würden. Doch, das ist sehr gefährlich. Wir haben den zweiten Weltkrieg überlebt. Wer sich nicht wehren kann wird überrollt oder erpresst. Nicht alle Menschen sind so friedlich wie sie. Ich erinnere mich noch an den Spruch vom Stachelschwein, das beim Rückzug einzunehmen sei. Zum Glück fehlten dem Gegner 1,2 Mio. Soldaten.
    6. Antwort von Silvan Zellberger  (vorwärtsstattstillstand)
      D. Meier,ich schätze ihren Patriotismus & glauben sie,ich liebe mein Land über alles! Wie so oft in diesem Forum habe ich die Armee als Konstrukt kritisch hinterfragt & andere Modelle vorgeschlagen. Es ist eine historische Mär zu glauben, die CH hätte sich im 2. WK erfolgreich verteidigen können.Wir haben es heute mit asymmetrischer Kriegsführung zu tun, auf welche die CH Armee NICHT ansatzweise vorbereitet ist. Dies kritisiere ich. F/A 18 helfen da NICHTS! U.Maurer verharrt in seiner Lethargie!
    7. Antwort von J Tschirren  (TSJ)
      Werter Herr Bächler Ich möchte ja gerne wissen was Ihre Bezeichnung für Feind ist! Die Schweizer Luftwaffe fliegt Jährlich rund 100 Ernsteinsätze. Natürlich ist ein nicht identifizierbares Flugzeug nicht gerade der klassische Feind, aber seien wir ehrlich, wie häufig schützt uns die Polizei vor einem Feind? Sind die Verkehrs- oder Drogenkontrollen einen Schutz vor dem Feind? Seien Sie lieber froh haben wir eine Verteidigungsmöglichkeit und brauchen diese im Moment nicht.
  • Kommentar von Urs Heim  (Ursus)
    Zahn um Zahn.-Viel mehr Abstürze kann sich unsere Luftwaffe nicht mehr leisten,sonst muss sie sich mangels moderner Fluggeräte auflösen.
    1. Antwort von Silvan Zellberger  (vorwärtsstattstillstand)
      Womit sich dann verschiedene Fragen automatisch von selbst klären!