Der Kanton Nidwalden und die Gemeinde Beckenried planen gemeinsam den Ausbau der Kantonsstrasse auf dem einen Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Dorfeingang Beckenried bei der Einmündung Seestrasse und der Fähre nach Gersau. Die Strasse auf diesem Streckenabschnitt ist eng – immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen. Der Kanton spricht von einem «erhöhten Unfallpotenzial».
Die Strasse wurde vor knapp 60 Jahren zum letzten Mal erneuert – im Zusammenhang mit dem Bau der Autobahn. Sie erfülle die verkehrstechnischen Anforderungen nicht mehr, heisst es in der Abstimmungsvorlage.
Heisst konkret: Busse oder Lastwagen benutzen beim Kreuzen regelmässig das seeseitige Trottoir. Damit gefährden sie Fussgängerinnen und Fussgänger. Auch verlaufen nationale Radrouten über diese Strecke. Da es keine Velostreifen gibt, müssen auch die Fahrräder auf der engen Strasse fahren.
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Bild 1 von 3. Immer wieder gibt es auf dem Streckenabschnitt in Beckenried brenzlige Situationen. Bildquelle: ZVG / Kanton Nidwalden.
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Bild 2 von 3. Der Ist-Zustand: Mit Gegenverkehr wirds eng. Bildquelle: ZVG / Kanton Nidwalden.
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Bild 3 von 3. Breitere Strasse, mehr Platz: Für die Velofahrerinnen und Velofahrer soll es einen Radstreifen geben. Bildquelle: ZVG / Kanton NIdwalden.
Dies soll nun geändert werden: Die Strasse soll von heute sechs- auf neu neuneinhalb Meter verbreitert werden. Und es soll endlich auch Radspuren geben.
Viel Geld für kurzen Abschnitt
Die Sanierung kostet den Kanton 19 Millionen Franken. Das scheint viel Geld zu sein für einen Strassenabschnitt von gerade mal einem Kilometer. Die Nidwaldner Regierung wollte sogar noch mehr Geld für die Sanierung – nämlich 25 Millionen Franken. Sie argumentiert diesen Preis mit dem schwierigen Gelände.
Die Strasse ist eingeklemmt zwischen Berg und See – so müssen beispielsweise Stützmauern verschoben werden. Der Ersatz der Stützmauern koste, aufgrund der komplexen Baumethoden im geologisch schwierigen Gelände, rund 10 Millionen Franken, heisst es von der Regierung. Doch das Parlament, in erster Linie die Mitglieder von SVP und FDP, fand, dass 19 Millionen für die Sanierung trotzdem reichen müssen. Dieser Betrag kommt jetzt vors Volk.
Auch wenn die Kosten im Parlament Diskussionen auslösten, umstritten ist die Abstimmung nicht. Alle Parteien sehen die Notwendigkeit der Sanierung und unterstützen die Vorlage.