Die Grosse Halle gehört zum Gebäudekomplex des Berner Kulturzentrums Reitschule. Sie wird für alle möglichen Kulturveranstaltungen genutzt - Flohmarkt, Konzerte, Ausstellungen, Streetsoccer-Turniere. Insbesondere bei Grossanlässen entspricht die Gebäude-Infrastruktur nicht mehr den geltenden Vorschriften.
Für drei Millionen Franken soll die Grosse Halle nun saniert werden. Es geht unter anderem um Brandschutz und um die Kanalisation. Das Stadtparlament hat den Kredit mit grossem Mehr angenommen. Einzig die SVP stimmte dagegen und sammelte erfolgreich Unterschriften für ein Referendum.
Auch nach der Renovation werde das Gebäude so versprayt aussehen, sagt Erich Hess (SVP). Und die Betreiber foutierten sich um geltende Regeln. Und immer wieder gehe von der Reitschule Gewalt aus. «Es kann nicht sein, dass man das noch mit drei Millionen Franken belohnt.»

Fünf Mal haben sich die Stimmberechtigten der Stadt Bern schon hinter die Reitschule gestellt. «Wenn die Stadt schon so oft Ja gesagt hat, dann ist es nur logisch, dass man jetzt auch zum Gebäude schaut», findet Brigitte Hilty Haller (Grüne Freie Liste). Die Stadt sei schliesslich auch Eigentümerin des Gebäude-Komplexes.

So wurde im Stadtparlament argumentiert
Dafür | Dagegen |
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Die Stadt Bern ist Eigentümerin des Gebäudes. Also muss sie auch dazu schauen. | Die Betreiber der Reitschule stehen dem Staat sehr kritisch gegenüber. Warum soll die Stadt also weitere drei Millionen Franken investieren? |
Die Investitionen in Brandschutz und Kanalisation braucht es, wenn die Liegenschaft in einem guten Zustand erhalten werden soll. | Immer wieder ist die Reitschule Rückzugsort für gewalttätige Demonstranten. Auf die Sanierung soll man deshalb verzichten, andernfalls besteht die Gefahr, dass die Zufluchtsmöglichkeiten noch verbessert werden – durch die baulichen Anpassungen. |
Die Grosse Halle ist ein wertvoller Freiraum in der politischen und kulturellen Landschaft der Stadt. Und die Kosten für die Sanierung sind vergleichsweise tief. | Die Stadt sollte alle Kulturbetriebe gleich behandeln. Erst wenn sichergestellt ist, dass die Reitschule sämtliche Vorschriften punkto Lärmschutz, Sicherheit und Denkmalpflege einhält, ist eine Sanierung angemessen. |
Am 10. Juni entscheidet die Stadtberner Stimmbevölkerung.
Zweite Vorlage
Weiter geht es um die stillgelegte Tongrube einer Ziegelei im Westen der Stadt Bern. Die Grube soll nun wieder aufgefüllt werden. Weil dort Inertstoffe deponiert werden sollen, braucht es eine Zonenplanänderung. Seit der Stilllegung haben sich zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten angesiedelt. Nach dem Auffüllen soll dort offiziell ein Naturschutzgebiet entstehen.
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