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«Arena» zum Franken-Schock
Aus Arena vom 20.03.2015.
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Schweiz «Arena» zum Franken-Schock: Es ist zu früh zum Urteilen

Der Franken-Schock und die Einführung von Negativzinsen im Januar: Die Zukunft wurde in rabenschwarzen Farben gemalt – heute sehen die Prognosen besser aus. Trotzdem fordern viele Firmen Opfer von ihren Angestellten. Wie gross ist das Problem wirklich? Antworten darauf wurden in der «Arena» gegeben.

Trotz der Aufhebung des Franken-Mindestkurses wird ein Wachstum von 0,9 Prozent prognostiziert. Dies seien aber vorerst nur Prognosen, die sie stark anzweifle, erklärt die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran zu Beginn der Sendung. Es sei ja so, dass die Wirtschaft nun daran ist, Aufträge vom letzten Jahr abzuarbeiten. «Aber in der Pipeline ist nun weniger», sagt Badran. Der Franken-Schock brauche eine gewisse Zeit, bis die Auswirkungen spürbar werden.

In der «Arena» diskutierten

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SVP-Nationalrat Thomas Matter betont, dass dies differenzierter angeschaut werden muss: «Wir haben eigentlich einen Euro-Schock, weil es nur noch der Euro ist, der schwach ist.» Die Wirtschaftszweige, welche nach Europa exportieren, werden es schwer haben, wie auch der Tourismus und verschiedene Transportunternehmen, wie Matter weiter ausführt.

Daniel Lampart, der Chefökonom des Gewerkschaftsbundes SGB, zeigt zu Beginn der Debatte eine andere Problematik auf. Vor der Aufhebung der Mindestgrenze habe es mit den Arbeitslosenzahlen gut ausgesehen. Nun steige die Arbeitslosigkeit wieder, erklärt der Gewerkschafter. «Die SNB hat uns in eine Krise manövriert, die nun politisch bewirtschaftet wird.»

Zu früh um zu urteilen

Der Präsident des Arbeitgeberverbandes, Valentin Vogt, versucht die Wogen zu glätten und betont, dass es grundsätzlich zu früh sei, um eine Beurteilung abzugeben. Man sei besser gestartet, als man gedacht habe und nun müsse man schauen, was passiert.

Der gleichen Meinung ist SRF-Wirtschaftsexperte Reto Lipp. «Es ist nicht so dramatisch, wie man das am Anfang gesehen hat.» Gleichzeitig meint er aber, dass es ein grosses Glück für die SNB sei, dass der Dollar steige. Die Dollarstärke nähme Druck vom Schweizer Franken. Viele Anleger würden so in den USA anlegen und nicht in der Schweiz.

In der Frage ob es zu mehr Entlassungen kommen wird, meint wiederum Vogt, dass das grösste Gut des Unternehmers das Vertrauen zu seinen Mitarbeitenden sei. «Ich glaube, wenige missbrauchen dieses Vertrauen», betont der Arbeitgeber-Präsident. Doch Lampart weiss von anderen Unternehmen zu berichten, welche die Krise für Entlassungen missbrauchen.

Gleichzeitig wird jedoch betont, dass jetzt angekündigte Entlassungen nichts mit der Aufhebung der Mindestgrenze zu tun hätten. «Es gibt einen ‹Time-Gap›: Wer jetzt sagt, ich lagere aus, der hat das vorbereitet, der kann mir nichts anderes vormachen», betont Badran. Solche Entscheidungen – Entlassungen oder Auslagerungen von Arbeitsplätzen – bräuchten einen Vorlauf, pflichtet auch Arbeitgeberpräsident Vogt bei.

Ist die SNB grundsolide oder braucht sie Reformen?

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In der Debatte zu den Negativzinsen, welche die Schweizerische Nationalbank erhebt, ist man sich einig, dass es eigentlich schlecht für eine Wirtschaft ist, wenn die SNB diese erheben muss. So urteilt auch SRF-Experte Lipp.

Die SNB trifft also Entscheide, die recht schmerzen. In der Frage, ob eine Reform der SNB nötig sei, meinte Badran, dass es sicher nicht schade, wenn man diese Machtverschiebung anschaue. SVP-Nationalrat Matter lehnt solche Bemühungen ab. Die Nationalbank sei grundsolide und vertrauenswürdig. Auch international gesehen habe die SNB ein grosses Ansinnen. Er würde auf keinen Fall dem Tagesgeschrei der Politiker zuhören.

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