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Schweiz Asylgesuche sanken deutlich

Im ersten Halbjahr 2013 ging die Anzahl der Asylgesuche zurück – um über 20 Prozent im Vergleich zu Vorjahr. Das dürfte nicht lange so bleiben, denn auf der italienischen Insel Lampedusa stranden derzeit viele Boote.

Im ersten Halbjahr 2013 sind in der Schweiz 11'025 Asylgesuche eingereicht worden. Das sind rund 23,6 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2012 (14'430). Für die kommenden Monate rechnet der Bund aber eher wieder mit einer Zunahme der Gesuche. Denn in Lampedusa kommen derzeit viele Flüchtlingsboote an.

Wieder mehr Tschetschenen

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Asyl suchen auch viele Personen aus Tschetschenien. Seit Jahresbeginn sind über 15'000 Tschetschenen via Polen nach Deutschland eingereist. Ein Teil dieser Personen könnte in die Schweiz kommen. Allerdings ist die Schweiz bisher kein Hauptzielland für tschetschenische Asylsuchende gewesen.

Im Juni landeten 3000 Personen in Süditalien. Ein Rückgang sei vor dem Herbst nicht zu erwarten, schreibt das Bundesamt für Migration (BFM). Erfahrungsgemäss stellten rund 10 Prozent der Personen noch im selben Jahr in der Schweiz ein Asylgesuch.

Warum die Gesuchszahlen in den letzten Monaten gesunken sind, kann sich der Bund nicht erklären. Diese Entwicklung ist eher unüblich. Denn die Zahl der Asylgesuche steigt Ende Frühjahr erfahrungsgemäss. Europaweit steigt die Zahl der Gesuche zurzeit um rund 10 Prozent an.

Aus Tunesien, Nigeria und Eritrea

Die wichtigsten Herkunftsländer waren im zweiten Quartal Tunesien (552 Gesuche), Nigeria (547 Gesuche) und Eritrea (542 Gesuche). Die Zahl der Gesuche aus Eritrea sank allerdings im ersten Halbjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode um mehr als 55 Prozent. Dies könnte mit den neuen Regeln zur Wehrdienstverweigerung zusammenhängen, die seit vergangenem Herbst gelten. Allerdings lässt sich dies nicht belegen.

Zunahme der Gesuche von Kosovaren

Den grössten Anstieg gegenüber dem Vorquartal verzeichnete der Bund bei Gesuchen aus Algerien (264 Gesuche), Kosovo (173 Gesuche) und Äthiopien (69 Gesuche). Über die Zunahme der Asylgesuche von Kosovaren ist das BFM überrascht. Im März hatte der Bund für Personen aus dem Kosovo das beschleunigte Verfahren eingeführt, die Gesuche werden innerhalb von 48 Stunden behandelt.

Korrekt

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In einer früheren Version des Artikels wurden falsche Zahlen publiziert. Diese wurden direkt vom Bundesamt für Migration BFM übernommen und ungeprüft weiterverbreitet. Nach Abklärungen mit dem BFM stehen im Artikel nun die korrekten Daten. Wir entschuldigen uns für den Fehler.

Bereits seit rund einem Jahr werden Asylgesuche aus Serbien, Mazedonien sowie Bosnien und Herzegowina im 48-Stunden-Verfahren behandelt. In der Folge gingen die Asylgesuche aus diesen Staaten deutlich zurück. Warum dies bei den Gesuchen aus Kosovo anders läuft, ist unbekannt. Im Moment steigt die Zahl der Asylgesuche von Kosovaren in mehreren europäischen Ländern, zum Teil erheblich.

Chancen auf Asyl eher klein

Im zweiten Quartal erhielten 872 Personen Asyl. Die Anerkennungsquote lag damit bei 15,5 Prozent, etwas höher als im ersten Quartal. Im zweiten Quartal sind ferner 3457 Personen aus der Schweiz ausgereist oder in ihr Herkunftsland zurückgeführt worden. 1157 davon wurden im Rahmen des Dublin-Verfahrens an den zuständigen Staat überstellt.

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