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Ausbeutung in der Schweiz Vermehrt auch Männer Opfer von Menschenhandel

Die Ausbeutung der Arbeitskraft nimmt in der Schweiz zu. Vermehrt sind davon auch Männer betroffen.

Die «Plateforme Traite» vereint die vier in der Schweiz tätigen Fachstellen zur Beratung und Hilfe an Opfer von Menschenhandel. Sie hat festgestellt, dass vermehrt auch Männer Opfer des Menschenhandels in der Schweiz werden.

Zwei Männer arbeiten auf einer Baustelle
Legende: Das Baugewerbe und das Gastgewerbe sind von Arbeitsausbeutung besonders betroffen. colourbox

Der Anteil der identifizierten männlichen Opfer stieg innert vier Jahren von 9 Prozent auf 23 Prozent an. Im letzten Jahr wurden insgesamt 177 Personen neu als Opfer von Menschenhandel identifiziert, 41 davon waren Männer.

Ausbeutung der Arbeitskraft nimmt zu

Bei den Formen der Ausbeutung unterscheidet die «Plateforme Traite» zwischen sexueller Ausbeutung und Ausbeutung der Arbeitskraft. Der Anteil der zweiten Kategorie ist hierbei angestiegen. Während im Vorjahr nur knapp ein Drittel der Fälle die Ausbeutung der Arbeitskraft betrafen, sind es nun 44 Prozent.

Was bedeutet «Ausbeutung der Arbeitskraft»

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In diese Kategorie fallen auch Menschen, die zu illegalen Handlungen wie Diebstahl oder Drogenschmuggel gezwungen wurden.

Der grösste Teil der Arbeitsausbeutung fand vor allem in Privathaushalten, der Gastronomie und im Baugewerbe statt.

Die Zunahme an aufgedeckten Fällen von Menschenhandel im Bereich Arbeit sieht die «Plateforme Traite» als Ergebnis von Sensibilisierungsarbeit bei Gewerkschaften und Arbeitsinspektoren. Trotzdem sei man da noch nicht am Ende angekommen.

Die Koordinatorin der Plattform, Anna Schmid, sagte, dass Menschenhandel ein sogenanntes Holdelikt sei. Wo hingeschaut werde, würden die Opfer auch erkannt. Lange sei in der Schweiz der Menschenhandel vor allem mit Prostitution und Ausbeutung von Frauen in Verbindung gebracht worden und so die männlichen Opfer etwas in den Hintergrund geraten. Noch immer sei aber ein Grossteil der betroffenen Menschen Frauen.

Hilfesuchende haben zugenommen

Obschon die Anzahl der Opfer abgenommen hat, wendeten sich mehr Personen Hilfe suchend an die vier Fachstellen in der Schweiz, weil ein Verdacht auf Menschenhandel bestand. Die häufigsten Herkunftsländer für Personen, die ausgebeutet wurden, waren im Jahr 2022 Ungarn, Brasilien, Kolumbien und Rumänien.

SRF 4 News, 18.10.2023, 05:00 Uhr ; 

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