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Bagger auf dem Gletscher Wirbel um Ski-Weltcup in Zermatt: Sind die Rennpisten legal?

Mitte November soll der Ski-Weltcup in Zermatt Halt machen. Nun aber werden Zweifel laut, ob die Piste zonenkonform ist.

Anfang Oktober noch verbreitete das lokale Renn-OK der kommenden Ski-Weltcuprennen in Zermatt Optimismus. «Die Piste wird Ende Oktober für die Schneekontrolle bereit sein», sagte OK-Chef Franz Julen gegenüber SRF. Die Vorbereitungen, sie seien auf Kurs.

Ein Bagger präpariert in Zermatt die Piste (18.10.2023).
Legende: Ein Bagger präpariert in Zermatt die Piste (18.10.2023). Keystone/ JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Nun sind es aber genau diese Vorbereitungen – Bagger, die Gletscherspalten auffüllen, Geröll abtragen, tonnenweise Schnee umlagern –, die hohe Wellen schlagen. Und die Stimmung in Zermatt trüben.

Baukommission klärt ab

Westschweizer Medien lassen Zweifel aufkommen, ob die Strecke der «Gran Becca» zonenkonform ist. Sie stützen sich dabei auf GPS-Daten. Ein Teil der Piste soll aber ausserhalb der «Skisportzone» liegen, also über den zulässigen Perimeter hinausgehen.

Kurz: Trifft dies zu, wäre für diese Pistenabschnitte eine Ausnahmebewilligung der kantonalen Baukommission nötig. Ob die Veranstalter über diese verfügen, ist unklar.

Das ist die «Gran Becca»

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Die «Gran Becca» verläuft von Zermatt über den Theodulgletscher nach Cervinia. Es ist die höchstgelegene Rennstrecke im gesamten Weltcup. Der Start ist auf 3720 m ü.M. geplant, das Ziel auf 2835 m ü.M.

Die Premiere des Rennens steht allerdings noch aus, da letztes Jahr alle vier geplanten Abfahrten abgesagt werden mussten. Dieses Jahr nun sollen Rennen auf der «Gran Becca» stattfinden, am 11./12. November für die Männer und 18./19. November für die Frauen.

Die kantonale Baukommission lässt verlauten: Man sei derzeit dran, den Sachverhalt zu ermitteln. Falls keine Genehmigung vorliege, werde ein baupolizeiliches Verfahren eingeleitet.

Apere Skipisten im Vordergrund, verschneiter Gipfel im Hintergrund
Legende: Premiere verschoben: Letztes Jahr mussten die Doppel-Abfahrten in Zermatt/Cervinia aufgrund von Schneemangel abgesagt werden. Keystone/Maxime Schmid

In Zermatt werden diese Vorwürfe vehement zurückgewiesen. «Wir haben nichts zu verbergen. Wenn die Behörden die Situation anschauen wollen, können sie das gerne machen», gibt OK-Präsident Franz Julen gegenüber «20 minutes» zu Protokoll.

Es ist problematisch, wenn Bagger auf Gletschern arbeiten.
Autor: Matthias Huss Glaziologe ETH Zürich

Aber Bagger auf dem Gletscher – was bedeutet das? Matthias Huss ist Glaziologe an der ETH Zürich. Er sagt dazu: «Es ist natürlich problematisch, wenn Bagger auf Gletschern arbeiten und damit auch die Gletscher verunstalten.»

Der Mensch greife damit ins Hochgebirge ein, in unberührte Natur. «Aber dramatischer als Bagger ist der Klimawandel. Der Klimawandel vernichtet jedes Jahr unglaubliche Mengen an Eis.»

Pistenpräparation
Legende: Vor allem im Zielbereich fehlte letztes Jahr der Schnee. Darum haben die Organisatoren für dieses Jahr die Schneedepots ausgebaut. Keystone/Maxime Schmid

Vielmehr stelle sich die Frage, ob man das Rennen nicht besser im Spätwinter machen würde, wenn es viel Schnee auf den Gletschern habe und damit auch die Gestaltung der Piste viel einfacher wäre.

SRF1 Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 18.10.2023, 17:30 Uhr ; 

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