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Bedrohung durch Radioaktivität Roboter sollen bei Katastrophen helfen

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz erhält Roboter und Drohnen, die bei einem atomaren Ernstfall zum Einsatz kommen sollen.
  • Grund für die Anschaffung: Die Schweiz ist nicht gut genug gegen nukleare Katastrophen gerüstet. Zu diesem Schluss kommt der Bund.
  • Die Bedrohung durch Radioaktivität sei heute gegenwärtiger als auch schon, sagt der Chef des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz.

Ein Schild mit der Aufschrift «radioactive»
Legende: Die Schweiz ist schlecht auf den Ernstfall vorbereitet. Roboter und Drohnen sollen helfen. Reuters

Es klingt nach Kinderspielzeug, aber dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz ist nicht nach Scherzen zumute: Es kauft bis nächstes Jahr drei technisch anspruchsvolle Roboter, die radioaktive Gefahrenherde beseitigen können.

Im Fachjargon werden diese Fernlenksimulatoren genannt. Kostenpunkt laut Marktbeobachtern: bis zu einer Million Franken. Dazu will das Amt Drohnen anschaffen, die Radioaktivität messen können, sollte in der Schweiz plötzlich eine grosse Fläche verseucht sein. Die Kosten dafür sind noch unklar.

Der Hauptgrund ist, dass sich die Bedrohungssituation in den letzten Jahren geändert hat.
Autor: Benno Bühlmann Bundesamt für Bevölkerungsschutz

Der Grund für die Anschaffung: Benno Bühlmann, Chef des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, will vorbereitet sein. Zum Beispiel auf sogenannte schmutzige Bomben, die bei ihrer Explosion die ganze Umgebung radioaktiv verseuchen – beispielsweise durch eine unbekannte radioaktive Quelle, einen Transportunfall oder einen Unfall in einem Labor mit radioaktivem Material.

Die neue Ausrüstung schütze die Einsatzkräfte: «Wir möchten in so einem Fall natürlich nicht mit Personen in die Nähe gehen, sondern wir schicken Roboter, welche verschiedene Messungen machen oder die Quelle bergen können.»

Leihgaben nicht schnell genug im Einsatz

Für den Schutz vor Radioaktivität ist der Bund zuständig. Dort habe man nun gemerkt, dass man im Ernstfall nicht bereit wäre. Zwar dürfe die Schweiz Roboter aus Deutschland ausleihen. Nur: «Wir haben herausgefunden, dass es viel zu lange dauert, bis wir diese in der Schweiz verfügbar machen können.»

Und dies in einem Moment, in dem die Bedrohung durch Radioaktivität gegenwärtiger sei als auch schon, sagt Bühlmann: «Hauptgrund ist natürlich, dass sich die Bedrohungssituation in den letzten Jahren geändert hat – vor allem auch durch den Terrorismus.»

Die Ausschreibung für die neuen Gerätschaften läuft.

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