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Bekannter Schweizer Häftling Hausarzt von Brian erhebt schwere Vorwürfe

  • Der Hausarzt von Brian hat eine Klage gegen die Ärzte der Strafanstalt Pöschwies eingereicht.
  • Laut «Tages-Anzeiger» behauptet der Hausarzt, für Brian habe damals Lebensgefahr bestanden.
  • Die Staatsanwaltschaft leitete einen weiteren Prozess gegen Brian ein.
  • Er ist wegen rund 30 mutmasslichen Delikte angeklagt.

Die Ärzte in der Strafanstalt Pöschwies hätten Brian nicht richtig behandelt, kritisierte der Hausarzt. Einmal hätten sie nicht genau abgeklärt, warum Brians Bluthochdruck plötzlich viel zu hoch sei. Für Brian habe damals Lebensgefahr bestanden, berichtete der Hausarzt.

Ein Phantombild des Strafgefangenen Brain.
Legende: Häftling Brian soll laut der Staatsanwaltschaft während seiner Haft weitere 30 Delikte begangen haben. Keyston/Linda Graedel

Zudem hätten die Ärzte im Gefängnis den Häftling lediglich durch die Türklappe der Zellentür untersucht, da Brian als gefährlicher Häftling gegolten habe. Der Hausarzt von Brian ist André Seidenberg – kein Unbekannter. Er gilt seit Platzspitz-Zeiten auch als Vordenker der Schweizer Drogenpolitik.

Brian erneut vor Gericht

Zudem teilt die Staatsanwaltschaft mit, dass am 30. Oktober ein weiterer Prozess gegen den Strafgefangenen stattfindet. Er ist wegen rund 30 mutmasslicher Delikte angeklagt, die er in der Strafanstalt begangen haben soll. Die Verhandlung findet am Bezirksgericht Dielsdorf statt.

Klage der Staatsanwaltschaft gegen Brian

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Die Staatsanwaltschaft klagt den 28-Jährigen wegen versuchter schwerer Körperverletzung, mehrfacher einfacher Körperverletzung, mehrfacher Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte, mehrfacher Drohung und mehrfacher Sachbeschädigung an.

Die Angriffe auf Gefängnismitarbeitende und Mitgefangene soll Brian gemäss Anklage in der Zeit vom November 2018 bis Juni 2022 verübt haben. Der Prozess dauert voraussichtlich zwei Tage. Das Bezirksgericht Dielsdorf wird das Urteil am 8. November eröffnen.

Ein Strafmass fordert die Staatsanwaltschaft jedoch noch nicht. Das liegt daran, dass am Obergericht derzeit noch ein zweites Strafverfahren gegen Brian hängig ist, bei dem ihm ähnliche Delikte hinter Gittern vorgeworfen werden.

Im neuen Strafverfahren würden sich dieselben rechtlichen Fragen stellen, schrieb die Staatsanwaltschaft. Vor allem, was das Vorliegen einer Notsituation betreffe. Das Obergericht muss sich auf Geheiss des Bundesgerichts erneut mit der Frage befassen, ob Brian die Delikte vor allem wegen der rigiden Haftbedingungen begangen hat.

Erst wenn diese Grundsatzfrage geklärt ist, soll nach Ansicht der Staatsanwaltschaft ein Strafmass gefordert werden.

Innerhalb des Gefängnisses wieder verhaftet

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Brian sitzt aktuell immer noch in Sicherheitshaft. Das Bundesgericht wies bisher alle Beschwerden des Inhaftierten und seiner Anwälte ab. Ursprünglich hätte er im vergangenen Winter auf freien Fuss kommen sollen. Doch drei Tage vor seiner Entlassung wurde Brian wegen der neuen Anklage innerhalb des Gefängnisses wieder offiziell verhaftet und in Sicherheitshaft gesetzt.

Brian lebt seit Jahren wegen zahlreicher Delikte in Gefangenschaft. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde er vor genau zehn Jahren, nach einem DOK-Film des Schweizer Fernsehens im Jahr 2013, damals noch unter dem Namen «Carlos».

Schwere Vorwürfe

Beim schwersten neu angeklagten Delikt handelt es sich um eine versuchte schwere Körperverletzung. Brian habe eine Glasscherbe in Richtung eines Aufsehers geworfen. Dieser sei dadurch oberhalb des Auges verletzt worden. Daneben geht es um drei einfache Körperverletzungen, sieben Sachbeschädigungen mit einer Gesamtschadenssumme von rund 22'000 Franken, fünf Drohungen und 19 Fälle von Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte.

Zwei Vorwürfe stellte die Staatsanwaltschaft ein, weil Brian kein strafrechtlich relevantes Verhalten nachgewiesen werden konnte. In einem weiteren Fall zog ein Mitgefangener seine Anzeige wegen Tätlichkeiten zurück.

Regionaljournal Zürich, 13.9.2023, 17:30 Uhr ; 

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