- Wenn ein RAV Unternehmen einen Job-Bewerber vorschlägt, sind die Firmen damit oft nicht glücklich.
- Das gilt für fast die Hälfte der 4500 Unternehmen, die vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) befragt wurden.
- Mit den Dienstleistungen der Regionalen Arbeitszentren (RAV) sind die Schweizer Firmen aber mehrheitlich zufrieden.
In der Seco-Umfrage vom April/Mai waren fast die Hälfte der Unternehmen, mit den vom RAV vorgeschlagenen Kandidaten unzufrieden. Die Kandidaten hätten eher schlecht oder gar sehr schlecht mit dem Stellenprofil zusammengepasst, stellten die Firmen fest.
Unnötiger Mehraufwand beim Inländervorrang
Dies dürfte im Zusammenhang mit dem Inländervorrang light interessant sein: Ab dem ab 1. Januar 2018 müssen nämlich Arbeitgeber freie Stellen in Berufen mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 5 Prozent den Arbeitsämtern melden. Die RAV müssen anschliessend innert drei Tagen passende Kandidaten vorschlagen.
Diese Meldepflicht wird den RAV einen Mehraufwand bescheren – und dieser wird umso grösser ausfallen, je weniger die Kandidaten zu den Unternehmen passen.
Manchmal gar keine Stelle gesucht
Die Unternehmen, die mit dem Vorschlag eines RAV unzufrieden waren, erachteten in den meisten Fällen (75 Prozent) die Fähigkeiten der Kandidaten als ungeeignet. Teilweise wurde auch deren fehlende Motivation (16 Prozent) kritisiert. Oder, dass die Person gar nicht wirklich eine Stelle suchte.
Insgesamt aber sind die Unternehmen zufrieden mit den Dienstleistungen des RAV (73 Prozent sehr oder ziemlich zufrieden).
RAV-Personal könnte freundlicher sein
Viele der befragten Unternehmen wünschen sich, dass die RAV von sich aus Kontakt mit ihnen aufnehmen. In den meisten Fällen melden sich heute die Unternehmen beim RAV. In diesem Punkt seien aber bereits Verbesserungsmassnahmen eingeleitet worden, teilt das Seco mit. Auch eine bessere Beratung für Arbeitslose und freundlicheres Personal nannten die Firmen für die Imageverbesserung der RAV. Im Vergleich zur Umfrage aus dem Jahr 2014 haben den RAV 36 Prozent ein eher negatives Image bescheinigt (+6 Prozent). 50 Prozent betrachten das Image als positiv. |