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Bundesratswahlen 2015 Thomas Aeschi sieht sich als unabhängiger Bundesrats-Kandidat

Thomas Aeschi muss sich als jüngster SVP-Bundesrats-Kandidat einige Übernamen und Kritiken gefallen lassen. Auch wenn er von Christoph Blocher menschlich und politisch sehr viel lernen konnte, bezeichnet sich der Zuger Nationalrat an der «Rundschau»-Theke als unabhängig.

Als Deutschschweizer Kandidat für einen zweiten Bundesratssitz steht der Zuger Thomas Aeschi auf dem offiziellen SVP-Wahlticket. Als jüngster Kandidat kämpft er aber damit, als «Zögling» von Christoph Blocher zu gelten.

An der «Rundschau»-Theke winkt Aeschi aber ab: «Christoph Blocher ist nicht mein Mentor. Wir waren zusammen in der Finanzkommission. Er hat mich beraten, welche Anträge die besten Chancen haben. Oder dass man auch einmal hinter den Kulissen mit dem politischen Gegner verhandeln muss.»

Dadurch konnte ich menschlich und politisch sehr viel von ihm lernen, sagt Aeschi. Seit Blocher sich aus dem Nationalrat zurückgezogen hat, habe er nicht mehr so viel Kontakt zu ihm.

Berufliche Beratungsmande als «Black Box»

Der Unternehmensberater bei PWC kann aus beruflichen Gründen nicht im Detail offenlegen, für welche Unternehmen er gearbeitet hat. Auch das wird ihm zur Last gelegt wird. Er habe weltweit Mandate wahrgenommen in unzähligen Firmen und dabei auch mit Regierungen zu tun gehabt, sagt Aeschi dazu.

Er betont aber, dass er immer für den Privatsektor gearbeitet habe: «Einmal für einen Staatsfonds und einmal für eine Zentralbank, aber sonst ausschliesslich für private Kunden.» Eine Rüstungsfirma sei nicht darunter gewesen.

Mit dem nur aus Männern bestehenden Dreierticket setzt sich die SVP-Fraktion auch dem Vorwurf aus, keiner SVP-Frau eine Chance einzuräumen. Aeschi relativiert, denn es habe einen sehr breiten Prozess in allen Kantonen gegeben. Leider seien am Schluss keine Frauen gemeldet worden. «Wie ich gehört habe, hat die Findungskommission probiert, Frauen zu überzeugen, leider waren wir hier nicht erfolgreich.»

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Disput um Dreier- oder Vierer-Ticket

In der «Rundschau» äussert sich Thomas Aeschi auch zur Aussage des Bündner Nationalrats Heinz Brand, wonach das Dreier-Ticket offenbar nicht ganz der richtige Weg sei, um die angestrebte Ruhe im Parlament wieder herbeizuführen.

Brand sagte der «Rundschau»: «Ich würde die Wahl mit Sicherheit ablehnen. Aber wenn die Partei der Auffassung ist, dass es unter den gegebenen Umständen richtig wäre, die Wahl anzunehmen, dann würde ich sie im Einvernehmen mit der Parteileitung und der Fraktion annehmen.»

Thomas Aeschis Reaktion auf Heinz Brand ist deutlich: «Alle Kandidaten haben unterschrieben, dass sie eine Wahl ablehnen würden, sollten sie nicht auf dem offiziellen Ticket stehen.» Das sei die gleiche Aussage, die Brand gegenüber der Findungskommission gemacht habe.

Entscheid liegt bei der Fraktion

Hält sich damit Brand eine Hintertüre offen? Aeschi kann das bestätigen: «Die Partei hat die Hintertüre geschaffen, das ist richtig so. Wenn zwei Drittel der Fraktion der Meinung wären, doch, diesem Kandidaten geben wir die Chance, den nehmen wir wieder zurück auf in die Fraktion, dann hat die Fraktion diese Möglichkeit und entscheidet.»

Ob das Verrat sei, weist Aeschi zurück. «Nein, Heinz Brand hat Stellung genommen auf eine Journalistenfrage.»

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