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Kopf einer Frau im Niqab.
Legende: Ab heute im Tessin verboten: der Gesichtsschleier Niqab. Keystone
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Schweiz Burka-Verbot im Tessin gilt ab heute

Im Kanton Tessin ist es ab heute verboten, das Gesicht im öffentlichen Raum zu verhüllen. In der Stadt Lugano hat sich die Polizei auf das Burka-Verbot vorbereitet. Die Tourismusbranche befürchtet derweil, dass kaufkräftige Gäste aus dem Nahen Osten einen Bogen ums Tessin machen könnten.

Michele Bertini, FDP-Stadtrat in Lugano, war schon immer gegen das Burka-Verbot. Doch als Polizeidirektor muss er es ab heute umsetzen. «Das Gesetz wurde von Volk und Parlament so gewollt», sagt Bertini. Dem könne sich ein Polizist nicht entziehen: «Er muss eingreifen.» Eingreifen heisst, dass Frauen mit Gesichtsschleier eine Busse von bis zu 10'000 Franken bezahlen müssen.

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Verschleierungsverbot im Tessin ab heute in Kraft
aus HeuteMorgen vom 01.07.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 2 Sekunden.

Die Stadt Lugano hat rund 100 Polizeibeamte. 98 Prozent von ihnen sprechen kein Englisch, geschweige denn Arabisch. Kulturelle und sprachliche Probleme sind vorprogrammiert.

Arabisches Flugblatt

«Ein interkultureller Mediator hat das Polizeikorps geschult», sagt Bertini. Und ein Flugblatt erklärt auf Arabisch, warum es das Burka-Verbot gibt und weshalb die Polizei verpflichtet ist, es durchzusetzen.

In Lugano übernachten jährlich 40‘000 Gäste aus dem Nahen Osten. Sie setzen allein in der Hotellerie 19 Millionen Franken um, Tendenz steigend. Die Tourismusbranche fürchtet nun Umsatzeinbussen.

Bertini versteht die Sorgen. Doch es ist seine Pflicht, den Volkswillen umzusetzen. Er befürchtet, dass das Burkaverbot zum Eigentor werden könnte. Denn die Reaktion der Kundschaft wird wohl pragmatisch ausfallen: Schöne Feriendestinationen ohne Burkaverbot gibt es viele.

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34 Kommentare

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  • Kommentar von Beatrice Mayer  (signorinetta)
    Wer die Burka harmlos findet oder sie nur aus pekuniären Gründen tolerieren will, möge "Die Burka passt nicht zu Deutschland" von Ismail Tipi lesen. Die Tessiner machen es richtig.
  • Kommentar von Ursula Schüpbach  (Artio)
    Kleider machen Leute. Woher kommt das denn? Keine Ahnung und will es auch nicht genau wissen. Diese Herren u. Damen, die sich hinter Saudi-Arabien, Daesh und "Burkas" (betrifft Männer wie Frauen) verstecken, haben doch schon genügend Beziehungen zu manchen CH-Finanzinstituten. Was wollen die eigentlich noch?
  • Kommentar von W. Ineichen  (win)
    Wegen den verhüllten Musliminnen würde eine ganze Menge westlicher Touristen ausbleiben, um sich über diese Fremdkörper im schönen Tessin nicht ärgern zu müssen.
    1. Antwort von Ursula Schüpbach  (Artio)
      Manche sondern "oben" in den Zeilen gerne gefällige Sprüche ab. Aber "unten", zumindest auf diesem Portal, in den veritablen Diskussionen, sind sie abwesend.