- Neu dürfen im Kanton Zürich auch Apotheken Corona-Tests durchführen.
- Die Zürcher Gesundheitsdirektion erteilte vorerst vier Pilotapotheken die Genehmigung.
- 50 weitere Apotheken haben sich für die dafür benötigte Weiterbildung angemeldet.
- Getestet werden sollen Personen mit keinen oder leichten Symptomen, zum Beispiel Reisende.
Es sei wichtig, dass mehr Tests durchgeführt werden könnten, begründet die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich die Massnahme. «In der aktuellen Situation ist es wichtig, dass auch leicht symptomatische Personen schnellstmöglich getestet werden können», sagt Kantonsärztin Christiane Meier.
Wir wissen nicht, ob die Testkapazitäten je reichen.
Es bestehe eine grosse Nachfrage nach Corona-Tests: «Wir sind mit dem Aufbau weiterer Testkapazitäten aber nicht so schnell und deshalb auf weitere Partner angewiesen.» Die Apotheken seien auf sie zugekommen und seien ein wichtiger Baustein. Man sei aber nicht sicher, ob die Testkapazitäten je reichen werden. «Man wird immer ein wenig warten müssen auf einen Test», so Meier.
Apotheken begrüssen den Schritt
Tatsächlich hatten die Zürcher Apotheken schon vor einigen Wochen ihre Bereitschaft zum Testen angemeldet, zunächst ohne Erfolg. «Der Kanton ging davon aus, dass die Testkapazitäten genügen», sagt der Präsident des Zürcher Apothekenverbandes, Lorenz Schmid. Diese Beurteilung habe sich geändert. Dementsprechend erleichtert zeigen sich die Apotheker: «Wir sind sehr zufrieden», sagt Schmid. «Wir konnten die Tests nun innert drei Wochen aufgleisen und sind auf eine sehr speditive und professionelle Beurteilung und Behandlung der Gesundheitsdirektion gestossen.»
Wir sehen, dass die Nachfrage gross ist.
Vorgesehen ist, dass zu testende Kunden in einen separaten Raum geführt werden, erklärt Schmid. Das Testresultat soll spätestens innert 24 Stunden vorliegen. Der Kunde bezahlt pauschal 50 Franken für den Abstrich. Liegen bereits Symptome vor, wird der Test selbst von der Krankenkasse bezahlt.
Vorerst erfüllen vier Apotheken die nötigen Bedingungen, bald sollen aber schon weitere dazustossen. Zusätzlich zu den vier ausgewählten Apotheken, welche die Mitarbeiter entsprechend haben ausbilden lassen, hätten sich weitere 50 Apotheken für die Weiterbildung angemeldet, heisst es in der Mitteilung der Gesundheitsdirektion.
Ansturm in Schaffhauser Apotheken
Zürich ist nicht der erste Kanton, der Apotheken erlaubt Corona-Tests durchzuführen. Im Kanton Schaffhausen erhielten drei Apotheken bereits im August die Genehmigung der Schaffhauser Gesundheitsdirektion. Mittlerweile werden sie richtiggehend überrannt:
Wir müssen schauen, dass wir nicht unsere Möglichkeiten überschreiten
«Anfänglich hatten wir 25 Tests pro Woche, unterdessen sind es 140 Tests pro Woche», sagt der Präsident des Schaffhauser Apothekenverbandes, Patrik Bolliger, und schaut mit Sorge in die Zukunft: «Im Moment haben die Apotheken noch Testkapazität, wenn es dann mal 200 - 300 sind, müssen wir schauen, dass wir nicht unsere Möglichkeiten überschreiten.» Soweit seien sie aber nicht. Alle Tests würden mit grösster Sicherheit und Sorgfältigkeit durchgeführt.