Im Flachland hat es in den letzten Tagen vielerorts so viel geregnet wie sonst durchschnittlich im ganzen Monat Mai.
In mehreren Kantonen kam es zu Dutzenden Feuerwehreinsätzen. Im Kanton Basel-Land wurden zahlreiche Keller überflutet und Geleise und Strassen unterspült. Besonders stark betroffen war der Raum Muttenz/Pratteln. Grosse Teile des Oberdorfes standen dort knietief unter Wasser.
Seit Mittwochabend hat es in der Deutschschweiz stellenweise bis zu 150 Millimeter Regen gegeben. Die grössten Regenmengen gingen an den Voralpen der Zentral- und Ostschweiz nieder. In Gersau wurden bis am Samstagmittag nicht ganz 149 Millimeter Regen verzeichnet.
Vom Appenzellerland über die Linthebene bis zum Vierwaldstättersee wurden seit Donnerstagmittag zwischen 100 und 140 Millimeter Niederschlag gemessen, wie dem jüngsten Naturgefahrenbulletin, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen des Bundes entnommen werden kann.
Entsprechend stark sind auch die Wasserspiegel der Seen und Flüsse angestiegen: Es fehlt nicht mehr viel, bis Zürcher-, Vierwaldstätter- und Thunersee die Gefahrenstufe 2 erreichen. Laut dem Bund bedeutet dies «mässige Gefahr», die höchste Gefahrenstufe ist 5. Wie die Behörden mitteilen, könnte der Vierwaldstättersee jedoch bis zur Gefahrenstufe 3 ansteigen. Die Hochwassergefahr am Rhein bei Basel schätzt der Bund ebenfalls als «erheblich» (Stufe 3) ein.
Überflutungen in der Zentralschweiz
In Schwyz ist der Lauerzersee bereits in der Nacht auf Samstag über die Ufer getreten. Mehrere Feuerwehren standen im Einsatz. In Sarnen (OW) warnten die lokalen Behörden davor, dass der Sarnersee im Verlauf der Nacht auf Sonntag über die Ufer treten könnte. Der Gemeindeführungsstab wollte am Abend eine weitere Lagebeurteilung vornehmen.
In Seewen wurden deswegen mehrere Parkplätze überflutet. In Nidwalden wurde die Hauptstrasse zwischen Alpnachstad und Stansstad am Vierwaldstättersee wegen Hochwasser in beide Richtungen gesperrt.
Noch herrscht aber auch in den Gewässern der Zentralschweiz im Allgemeinen mässige Hochwassergefahr. Eine Entspannung der Lage wird für Sonntag erwartet.
Prognose von SRF-Meteorologe Felix Blumer
Am Pfingstsonntag gibt es nur noch am Morgen im Osten etwas Niederschlag. Tagsüber ist es trocken und teilweise sonnig. Mit 11 Grad bleiben aber die Temperaturen tief. Bereits am Montagnachmittag kommen in der Deutschschweiz neue Schauer auf. Die Niederschlagsmengen sind aber vergleichsweise gering. Insgesamt dürfte die Menge von 10 Millimetern kaum überschritten werden. |