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Schweiz Diese Baustellen warten auf den neuen Armeechef

Kampfjets, Fliegerabwehrsystem, internationale Zusammenarbeit: Auf den neuen Armeechef Philippe Rebord kommen viele Aufgaben zu. Militärexperte Bruno Lezzi erklärt, welche das sind.

  • Weiterentwicklung der Armee (WEA)

Bruno Lezzi

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Der Schweizer Militärhistoriker und Generalstabsoffizier arbeitete im Eidg. Militärdepartement und später als Sicherheitsexperte für die «Neue Zürcher Zeitung». Er war Mitglied der Ausserparlamentarischen Kommission für militärische Einsätze der Schweiz zur internationalen Friedensförderung. Er doziert zu Sicherheitspolitik an der Uni Zürich.

«Das Wichtigste ist die Umsetzung der Weiterentwicklung der Armee», sagt Bruno Lezzi. Mit der WEA will sich die Armee modern und flexibel für die Zukunft ausrichten. Dazu gehören die Verbesserungen in der Bereitschaft, der Kaderausbildung, der Ausrüstung und eine stärkere regionale Ausrichtung. Sie beinhaltet einen Sollbestand von 100‘000 Armeeangehörige und ein Kostendach von fünf Milliarden Franken pro Jahr.

  • Neue Kampfjets

Nach dem Absturz der Gripen-Beschaffung an der Urne bleiben die 54 in die Jahre gekommenen F-5 Tiger vorerst ohne Ersatz. Zudem stellt sich die Frage, wie es in der nächsten Dekade mit den verbleibenden 30 F/A-18 weitergeht. «Da ist noch sehr vieles unklar», meint Lezzi. Der neue Armeechef müsse die Bedeutung der Schweizer Luftverteidigung im europäischen Rahmen vermitteln und dafür sorgen, dass eine Neubeschaffung von Kampfjets nicht nochmals scheitert.

  • Neues Fliegerabwehrsystem

Im März hat Verteidigungsminister Guy Parmelin das Projekt zur Beschaffung eines neuen Fliegerabwehrsystems (Bodluv 2020) vorläufig auf Eis gelegt. Zuerst müsse eine Übersicht über die gesamte Luftverteidigung vorliegen – insbesondere, was die Kampfjets angeht. «Diese beiden Projekte werden viele Ressourcen verschlingen», sagt dazu Bruno Lezzi. «Das wird eine der ganz grossen Aufgaben des neuen Armeechefs sein».

  • Internationale Zusammenarbeit

«Bei der internationalen Zusammenarbeit ist die Schweizer Armee stehen geblieben», sagt Lezzi. Die 1996 beschlossene Beteiligung an der «Partnerschaft für den Frieden» mit der Nato brachte neue Impulse, aber seither sei nicht mehr viel passiert. Zwar beteiligt sich die Schweiz an verschiedenen Programmen, etwa an der KFOR in Kosovo. Länder wie Schweden oder Finnland gehen bei der Zusammenarbeit mit der Nato viel weiter. Hier gelte es zu klären, was die Schweiz überhaupt wolle, meint Lezzi. Allerdings glaubt er – aufgrund der aktuellen weltpolitischen Lage – nicht an grosse Sprünge: «Die Neutralität ist derart verwurzelt im Bewusstsein der Leute, dass da nicht viel drin liegt.»

  • Bekenntnis zur Milizarmee

Das Schweizer Volk will eine Milizarmee. Für diese Miliz müsse sich der neue Armeechef wieder stärker einsetzen und das Vertrauen in sie fördern, findet Lezzi. «Die Miliz soll nicht nur in Sonntagspredigten gelobt, sondern mit richtigen Massnahmen unterstützt werden.» Milizoffiziere dürfen nicht von Berufsoffizieren verdrängt werden. Auch solle der Armeechef bei der Wirtschaft darum werben, Zeit für Militärkarrieren zuzulassen.

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