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Credit-Suisse-Filiale im Finanzviertel Canary Wharf in London.
Legende: Credit-Suisse-Filiale im Finanzviertel Canary Wharf in London. Reuters
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Verdacht auf Steuerbetrug Filialen der Credit Suisse in mehreren Ländern durchsucht

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Verdachts auf Steuerbetrug sind Filialen der Credit Suisse in mehreren Ländern durchsucht worden. Betroffen waren Büros der Bank in London, Paris und Amsterdam.
  • Die Schweizer Grossbank hat die Durchsuchungen bestätigt. Sie arbeite mit den Behörden zusammen, heisst es in einer Mitteilung.
  • Angestossen wurden die Razzien in den Niederlanden.Die dortigen Behörden hatten am Morgen mitgeteilt, sie habe Hinweise auf geheime Konten bei einer Schweizer Bank erhalten.
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Einschätzungen von SRF-Wirtschaftsredaktor Christian Kolbe
Aus Tagesschau vom 31.03.2017.
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Eine Sprecherin der niederländischen Behörde zur Verfolgung von Finanzvergehen sagte, bei den Razzien in ihrem Land seien in mehreren Städten zwei Personen festgenommen und Vermögenswerte in Millionenhöhe beschlagnahmt worden. Dabei handelte es sich unter anderem um teure Gemälde, Goldbarren, Schmuck und ein Luxusauto.

Nach Angaben der Behörde werden Dutzende von Personen des Steuerbetrugs und der Geldwäsche verdächtigt. Sie sollen Geld bei der Schweizer Bank deponiert haben, ohne dies den Behörden zu melden. Anlass der Ermittlungen sei ein Hinweis auf verdächtige Konten gewesen. Die Finanzbehörde überprüfe 3800 Konten mit Verbindungen in die Niederlande.

Insgesamt soll es um rund 55'000 verdächtige Konten gehen. Darüber seien die anderen betroffenen Länder von der niederländischen Regierung informiert worden.

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Marty: «Die Schweiz wurde bewusst ausgeschlossen»
Aus Tagesschau vom 31.03.2017.
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Bundesanwaltschaft «befremdet»

Die Schweizer Bundesanwaltschaft zeigte sich befremdet über das Vorgehen. «Die Schweizer Behörden fühlen sich nicht nur übergangen», sagte Sprecher André Marty gegenüber Radio SRF. «Hier wurden offenbar bewusst die Regeln des Spiels geritzt.»

Das sei ausgesprochen befremdlich, so Marty weiter. Alle bei Eurojust [der EU-Agentur zur Koordination grenzüberschreitender Strafverfahren – Anm. der Red.] zusammengeschlossenen Länder seien in der internationalen Verbrechensbekämpfung darauf angewiesen, dass die Kooperation gut funktioniere.

In einer Mitteilung forderte die Bundesanwaltschaft eine schriftliche Erklärung der zuständigen federführenden niederländischen Behörden. Das weitere Vorgehen werde geprüft.

«Besuche in Büroräumlichkeiten»: Stellungnahme der CS

Die Credit Suisse (CS) bestätigt, dass Büros der Bank in London, Paris und Amsterdam am Donnerstag «bezüglich Steuerangelegenheiten von Kunden» kontaktiert worden sind. «Wir arbeiten mit den Behörden zusammen», schreibt die Bank in einer Mitteilung. Seit 2013 wende die CS das Abgeltungssteuerabkommen zwischen der Schweiz und Grossbritannien an, heisst es. Weiter seien die freiwilligen Steueroffenlegungs-Programme der Niederlande und Frankreichs erfolgreich umgesetzt und Beziehungen zu nicht steuerkonformen Kunden beendet worden. «Die Credit Suisse hat zudem den automatischen Informationsaustausch, der im April 2017 in Kraft tritt, für ihre europäischen Standorte umgesetzt. Der gleiche Standard gilt ab 2018 für europäische Individualkunden, die aus der Schweiz heraus betreut werden.» Die CS verfolge weiterhin eine Strategie der vollständigen Steuerkonformität, heisst es in der Mitteilung.

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