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Geistersignale beim LVS-Gerät Wenn die Tourenausrüstung falsche Spuren legt

Elektronische Geräte können Lawinenverschütteten-Suchgeräten massiv in die Quere kommen.

Elektronische Uhren, GPS, Smartphones und Kamera sind auf Ski- und Schneeschuhtouren nicht mehr wegzudenken. Vielen Tourengängern ist aber nicht bewusst, dass diese Geräte die Verschütteten-Suche mit dem Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS) massiv stören können.

Sogar Kartuschen, Lawinenschaufeln oder metallische Getränkeverpackungen können die Sende- oder Suchleistung massiv beeinträchtigen.

Kaum bekannte Gefahr wird immer aktueller

Nach übereinstimmenden Angaben aller LVS-Produzenten hat die Zahl der Meldungen über fehlerhafte LVS-Signale in den letzten Jahren trotz verbesserten Geräten stetig zugenommen.

Gemäss dem verantwortlichen Productmanager beim einzigen Schweizer LVS-Produzenten Mammut, Illari Dammert, ist dafür vor allem die heute oft hochtechnische Zusatzausrüstung der Tourengänger verantwortlich.

Es kommt nicht nur beim Training immer wieder vor, dass sich Retter mit zu nah getragenen elektronischen Instrumenten selber in die Irre führen.
Autor: Illari Dammert

So habe sich die Zahl der auf Touren mitgeführten elektronischen Geräte bei allen Tourengängern deutlich erhöht. Dabei werde oft vergessen, dass diese genauso wie zum Beispiel die Folie eines Powerriegels die Sendeleistung von LVS-Geräten massiv stören können, sagt Dammert.

Er fordert die Nutzer auf, das jeweilige Benutzerhandbuch gut zu studieren und die Warnungen der Bergsportverbände ernst zu nehmen. So komme es nicht nur beim Training immer wieder vor, dass sich Retter mit zu nah getragenen elektronischen Instrumenten selber in die Irre führen.

Das LVS: ein hochsensibler Funkempfänger

Illari Dammert bestätigt einen Bericht des SAC-Magazins «Die Alpen», wonach nahezu alle Reklamationen über fehlerhafte Angaben oder Geistersignale der Barryvox-Linie von Mammut im Nachhinein mit «Irritationsquellen» erklärt werden können.

Tipps im Umgang mit LVS-Geräten

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  • Im Suchmodus Mindestabstand zu Störquellen: 50 Zentimeter. (Jeder Zentimeter mehr hilft und verbessert die Performance des LVS-Gerätes.)
  • Wenn man bei der Suche alleine ist, das Handy nicht abstellen, aber separieren!
  • Auch Smartphones im Flugmodus können stören!
  • Action-Kameras müssen während der Suche unbedingt abgeschaltet werden.
  • Im Sendemodus: Mindestabstand zu möglichen Störquellen 20 Zentimeter – schon beim Packen an die Sensibilität des LVS-Gerätes denken.
  • LVS-Check (Empfangs- und Sendekontrolle) am Anfang einer Tour!
  • Nur Batterien mit mindestens 40% Kapazität verwenden, keine Akkus!

Generell erzeugen alle elektronischen Geräte wie Handys, MP3-Player, Kameras, Funk- oder GPS-Geräte elektromagnetische Felder, die das Empfangssignal von LVS-Geräten beeinflussen können. Aber auch Trinkflaschen, Magnetknöpfe oder beheizbare Jacken beeinflussen unter Umständen die Sendeleistung von LVS-Geräten.

Die Crux dabei liegt in der hohen Empfindlichkeit der LVS-Empfänger, die auch sehr schwache Signale empfangen und auswerten müssen.

Im Suchmodus besonders empfindlich

Besonders zu beachten ist, dass LVS-Geräte im Suchmodus um ein Vielfaches empfindlicher sind als im Sendemodus.

Um Störungen und Geistersignale zu verhindern, empfehlen alle Hersteller von LVS-Geräten die gleichen zwei Verhaltensweisen:

  • Im Sendemodus gilt, grundsätzlich alle möglichen Störquellen mindestens 20 Zentimeter vom LVS entfernt zu tragen.
  • Im Suchmodus sind die Regeln noch strenger. Bei der Verschüttetensuche gilt ein Sicherheitsabstand von 50 Zentimetern.

Und Ilari Dammert räumt auch gleich mit einer weit verbreiteten Mär auf: «Das Handy auf Flugmodus zu stellen genügt nicht. Es bleibt als Störfaktor vorhanden.

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