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Schweiz Gesucht: Eine Lösung im Kalbfleischstreit

Ab September ist helles Kalbfleisch faktisch verboten: Jungtiere müssen ab dann auch mit Heu und Gras gefüttert werden. Das macht ihr Fleisch röter. Weil die Metzger für solches Fleisch auch künftig weniger bezahlen wollen, trifft sich die Branche zum Kälbergipfel.

Viele Kälber werden ausschliesslich mit Milch ernährt, ihr Fleisch ist weiss. Doch diese Tiere sind im Grunde falsch gefüttert, denn sie haben zu wenig Eisen im Blut. Dadurch werden sie häufiger krank. Das soll sich ab dem 1. September bessern: Dann tritt die neue neue Tierschutz-Verordnung des Bundes in Kraft. Sie schreibt vor, dass Kälber auch Raufutter erhalten müssen, also Gras oder Heu.

Gras und Heu sind gesund

Durch das Raufutter haben die Kälber mehr Eisen im Blut, ihr Fleisch wird rötlich. Das ist ein Problem für die Bauern: Denn die Fleischverarbeiter bezahlen für rotes Kalbfleisch weniger als für helles Fleisch.

Dieser so genannte Rotabzug soll ab September abgeschafft werden, fordert nun der Schweizer Tierschutz (STS). «Bauern, welche die Tiere nach der Tierschutzgesetzgebung ernähren, darf man nicht bestrafen», verlangt Hansuli Huber, Geschäftsführer beim STS.

Kunden verschmähen rötliches Kalbfleisch

Mit dieser Forderung geht der Tierschutz heute zum «Kälbergipfel»: Dort treffen sich Bauern, Fleischverarbeiter und Tierschützer und suchen eine Lösung im Kalbfleischstreit. Es stehen intensive Verhandlungen bevor: Denn für die Fleischverarbeiter kommt es nicht in Frage, den Abzug für rotes Kalbfleisch abzuschaffen. Dieses könne der Metzger nur schlecht verkaufen, sagt Ruedi Hadorn, Direktor des Schweizer Fleischfachverbandes. Und: «Es ist nicht Sache der Metzgerschaft, diese wirtschaftlichen Einbussen alleine auf ihrem Buckel zu tragen.»

Audio
Am Kälbergipfel soll eine Lösung gefunden werden
aus HeuteMorgen vom 25.06.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 49 Sekunden.

Konsumenten müssen umdenken

Etwas differenzierter reagiert der  Gastroverband. Der stellvertretende Direktor von Gastrosuisse, Hannes Jaisli, sieht auch die Wirte in der Pflicht: «Es geht darum, unsere Gäste entsprechend zu informieren.» Es müsse allgemein bekannt werden, dass gutes Kalbfleisch heute nicht mehr weiss, sondern rosa oder sogar rötlich sei.

Gestritten wird also noch zwischen rot und rosa. Denn sicher ist, dass ab dem 1. September Schweizer Kalbfleisch nicht mehr weiss sein darf. Köche und Konsumenten werden ihre Gewohnheiten ändern müssen.

snep;brut

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