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Gesundheitsbefragung des BFS Der Alkoholkonsum sinkt – die Zahl der Raucher ist stabil

  • Der Schweizer Bevölkerung geht es grundsätzlich gut: 85 Prozent bezeichnen ihre Gesundheit als gut oder sehr gut.
  • Allerdings sind die so genannten Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes auf dem Vormarsch.
  • Dies geht aus der Gesundheitsbefragung des Bundesamts für Statistik hervor, bei der 22'000 Personen befragt wurden.

Liebe Schweiz, wie geht es Dir? Pascal Strupler, Direktor des Bundesamts für Gesundheit (BAG), hat darauf eine statistisch erhärtete Antwort: «In der Selbsteinschätzung geht es der Schweizer Bevölkerung gut.»

Die Ergebnisse der sechsten Gesundheitsbefragung, die das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht hat, zeigen, wie sich das Gesundheitsverhalten und der Gesundheitszustand der Bevölkerung seit 1992 verändert haben.

Mehr junge Rauschtrinkerinnen

Der Alkoholkonsum hierzulande ist rückläufig. Vier von fünf Personen haben angegeben, Alkohol zu trinken; jede zehnte Person trinkt täglich. Wenn Alkohol getrunken wird, dann aber umso mehr. Insbesondere bei Jugendlichen und Erwachsenen bis 34 ist das sogenannte Rauschtrinken weit verbreitet.

Fast jede vierte Person in dieser Altersklasse trinkt mindestens einmal im Monat innert weniger Stunden mehrere Gläser Alkoholisches. Auffallend ist der Anstieg bei jungen Frauen zwischen 15 und 24 Jahren: Bei ihnen hat sich die Zahl der Rauschtrinkerinnen in den letzten zehn Jahren verdoppelt.

Gleich viele Raucher, mehr Vegetarier

Die Zahl der Raucher ist mit 27 Prozent der Befragten stabil. Das sind zwar weniger als 1992, aber gleich viele wie 2007. Der Anteil jener, die kein Fleisch essen, hat sich in 25 Jahren verdreifacht. Er stieg von 2 auf 6 Prozent.

Zwei Drittel der Bevölkerung achten auf ihre Ernährung. Dennoch sind 42 Prozent übergewichtig oder adipös. Das sind zwar gleich viele wie bei der letzten Befragung 2012. Der Anteil der Personen mit Adipositas hat sich im Verlauf der letzten 25 Jahre indes von 5 Prozent auf 11 Prozent verdoppelt.

Als «viel zu hoch» bezeichnet Strupler diesen Wert vor den Medien. Die Sensibilisierung müsse mit gezielten Präventionskampagnen weitergehen.

Kampagnen erreichen Zielgruppe nicht

Das BAG will seine Massnahmen künftig genauer auf einzelne Gruppen ausrichten. Denn Gesundheit hänge auch mit Chancengleichheit zusammen. Das Einkommen oder die Ausbildung beeinflussen den Gesundheitszustand.

Weniger gut ausgebildete Personen seien eher fettleibig. Und just an solche Gruppen komme das BAG weniger gut heran, räumt Strupler ein: «Oft haben wir Mühe, an jene Gruppen heranzutreten, die tatsächlich benachteiligt sind.»

Etwa Ausländer, die keine Landessprache verstehen, lassen sich weniger mit den vielfältigen Präventionsbemühungen ansprechen. Gegensteuer gibt der Bund bereits – mit Raucherstopp-Kampagnen auf Serbisch oder Türkisch.

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