- Wie erwartet greift die BLS die SBB an: Die Berner Bahngesellschaft wird sich für drei Linien im Fernverkehr bewerben, wie sie mitteilt.
- Die BLS möchte von Brig sowie Interlaken über Aarau zum Flughafen Zürich fahren sowie von Interlaken nach Basel.
- Alle anvisierten Strecken sind gewinnbringend.
- Die BLS begründet ihr Interesse denn auch damit, dass sie mit dem Betrieb der neuen Strecken defizitäre Linien in ihrem bisherigen Netz gegenfinanzieren wolle.
Wir leben gut miteinander.
Die BLS war am Mittwoch bemüht, den Ball flach zu halten. Es handle sich nicht um einen Machtkampf mit der SBB. Verwaltungsratspräsident Rudolf Stämpfli widersprach Berichten, wonach die BLS ein «Kräftemessen» mit den SBB anstrebe. «Die Kirche bleibt im Dorf», betonte Stämpfli. Die SBB behalte die rentabelsten Verbindungen, für die BLS sei sie kein Konkurrent, sondern ein Partner.
Die SBB ihrerseits gibt sich bedeckt: In einer Stellungnahme hält sie fest, das Konzept der BLS mit der Querfinanzierung des Regionalverkehrs stelle das bewährte System einer einheitlichen Fernverkehr-Netzkonzession infrage. Die SBB bereitet ein eigenes Gesuch für die netzweite Fernverkehrskonzession vor.
Die BLS in Zahlen
Die BLS hat 2016 einen Konzerngewinn von 15,6 Millionen Franken erwirtschaftet. Das sind 11,8 Millionen Franken mehr als im Vorjahr, wie an der Jahresmedienkonferenz bekannt wurde. Die BLS beförderte im vergangenen Jahr vier Prozent mehr Fahrgäste, insgesamt 62,5 Millionen. |