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Von der CVP zu «Die Mitte»: Die Delegiertenversammlung in Hochdorf
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 07.09.2021. Bild: SRF
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CVP-Gründungskanton Luzerner CVP nennt sich jetzt auch «Die Mitte»

Nach zähem Ringen innerhalb der Partei: Auch die CVP des Kantons Luzern heisst nun «Die Mitte».

Noch bevor der Entscheid gefallen war, kündigte Karin Stadelmann «einen historischen Moment» an. Sie vermeldete dies als Vize-Präsidentin der Luzerner CVP. Knapp zwei Stunden später war sie Vize-Präsidentin von «Die Mitte Kanton Luzern» und gab im prallvollen Saal in Hochdorf das Resultat bekannt: Die Partei habe sich «eindeutig» für den neuen Namen entschieden – nämlich mit 282 zu 43 Stimmen.

Oranger Papierfetzenregen geht auf die Delegierten nieder.
Legende: Nach dem Entscheid: Jubel und oranger Papierfetzenregen im Saal. SRF

Damit ist klar: Nachdem die nationale Partei den Namenswechsel bereits vollzogen hat, zieht nun auch Luzern nach. Ein wichtiges Zeichen: Schliesslich gilt Luzern als Gründungskanton der CVP. Im luzernischen Ruswil bündelten 1840 die Katholisch-Konservativen ihre Kräfte in einer öffentlichen Erklärung. Den Namen CVP – also Christlichdemokratische Volkspartei – gab sich die Partei dann 1970.

Und nun ist die CVP also auch in Luzern Geschichte. So deutlich das Resultat am Schluss war, so umstritten war der Entscheid zuvor. Der Delegiertenversammlung vorausgegangen war eine parteiinterne Umfrage und ein Streit darüber, ob deren Resultate vor der Versammlung publiziert werden sollten. Schliesslich musste sogar ein internes Schiedsgericht einberufen werden.

An der Versammlung am Montagabend war von den Querelen im Vorfeld zwar nicht mehr viel zu spüren. Aber es gab doch noch einige engagierte Voten, die sich für den Erhalt der CVP aussprachen. Die Mitte sei «eine Ortsbezeichnung», meinte ein Delegierter, «es definiert keinen Standpunkt.»

Es besteht die Gefahr, dass sich treue Mitglieder klammheimlich von uns abwenden.
Autor: Delegierter Pro «CVP Luzern – Die Mitte»

Alles beim Alten lassen wollte aber auch er nicht. Als Kompromissvorschlag stand im Raum, die Partei künftig «CVP Luzern – Die Mitte» zu nennen, so wie es wenige andere Kantonalparteien wie zum Beispiel Uri oder Obwalden entschieden haben. «Ohne diesen Kompromiss besteht die Gefahr, dass sich treue Mitglieder klammheimlich von uns abwenden, weil sie sich innerlich von unserer Partei verabschiedet haben», meinte ein weiterer Delegierter.

Wir wollen das loslassen, was uns im Wege steht und potenzielle Wähler abschreckt.
Autor: Delegierte Pro «Die Mitte»

Doch die Mehrheit sah es ganz anders. Insbesondere auch junge Parteimitglieder setzten sich für den neuen Namen ein. «Wir stimmen für den Wandel und den Umbruch», erklärte eine Delegierte, «und wir wollen das loslassen, was uns im Wege steht und potenzielle Wähler abschreckt.»

Was das konkret bedeutet, illustrierte ein weiterer Delegierter mit einer Anekdote. Noch vor kurzem hätte er gesagt: «Spinnen die, unser C aus dem Namen zu nehmen? Das sind unsere Werte!», erzählte er. Dann aber habe er für den Nationalrat kandidiert und seine Kollegen hätten ihm gesagt, sie hätten seinen Namen auf die FDP- oder GLP-Liste geschrieben, «weil sie nicht zur Kirche gehen».

Auch die Mitte soll eine klare Position sein

Ein anderer Redner wehrte sich schliesslich auch gegen den Vorwurf, «Die Mitte» habe keinen inhaltlichen Fokus. «Seien wir keine Fähnchen im Wind, wie wir beschrieben werden!», rief er in den Saal. «Wir sind nicht einmal links und einmal rechts. Wir gehen ab durch die Mitte!»

Regionaljournal Zentralschweiz, 07.09.2021, 06:31 Uhr;

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