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Streik am Flughafen Genf führte zu Flugausfällen
Aus Tagesschau vom 30.06.2023.
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Flugverkehr läuft wieder Streik am Flughafen Genf beendet – Verhandlungen gehen weiter

  • Die Angestellten des Genfer Flughafens streiken nicht mehr. Nach der Intervention von Staatsrätin Nathalie Fontanet ist eine Einigung erzielt worden.
  • Der Arbeitskonflikt zwischen dem Bodenpersonal und der Geschäftsleitung des Flughafens Genf ist damit jedoch noch nicht vollständig gelöst.
  • Seit 4 Uhr morgens wurde beim Flughafen Genf wegen eines neuen Lohnmodells gestreikt, welches die Geschäftsleitung abgesegnet hat.

Gemäss der getroffenen Vereinbarung wird die neue Lohnpolitik erst 2025 in Kraft treten, sodass ein Jahr mehr Zeit bleibt, um sich über die Parameter und Modalitäten der Reform zu einigen. Zu diesem Zweck wird eine paritätische Kommission gebildet. Ein Ombudsmann wird ernannt, um diese Arbeiten zu betreuen.

«Dies ist ein historisches Abkommen für die Arbeitnehmer», sagte Jamshid Pouranpir, Sekretär der Gewerkschaft VPOD. Der Streik zahle sich aus angesichts einer Arbeitgeberschaft, die liberalisieren wolle, fügte er hinzu. Der Flughafen Genf teilte auf Twitter mit, dass am Samstag mit keinen Verkehrsbehinderungen mehr zu rechnen sei.

Bisher hatte der Streik, der um 4 Uhr begann, erhebliche Auswirkungen auf die Fluggäste. Mindestens 138 Flüge wurden annulliert und es kam zu zahlreichen Verspätungen. Von 6 bis 10 Uhr war der Flugverkehr eingestellt worden, danach konnte trotz Streik die Piste des Flughafens wieder geöffnet werden. Bis zum Mittag konnten 17 Flugzeuge abfliegen, 25 waren startbereit und 14 konnten landen, wie eine Sprecherin des Flughafens mitteilte.

Der Verkehr kam insbesondere deshalb wieder in Gang, weil die für den Verkehr auf dem Rollfeld zuständigen Angestellten wie versprochen um 10 Uhr wieder an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt waren. Es muss jedoch weiterhin mit Annullierungen und Verspätungen gerechnet werden.

Swiss rechnet mit weiteren Verspätungen

Die Swiss schreibt in einer Mitteilung, dass die weitere Entwicklung kaum vorauszusehen sei. Sie rät ihren Fluggästen, viel Zeit für die Abfertigung einzuplanen. Die Airline rechnet mit weiteren Verspätungen, Umleitungen und Annullationen. Sie hat deshalb den Verkauf von Tickets für Samstag und Sonntag eingestellt, wie sie weiter schreibt.

Das neue Lohnmodell, das am Donnerstag vom Verwaltungsrat angenommen wurde, war der Grund für diesen Arbeitskampf, der zu Beginn der grossen Ferien stattfindet. Im Laufe des Tages waren fast 54'000 Passagiere für insgesamt 394 Flüge erwartet worden.

Die Geschäftsleitung «bedauert diese Situation zutiefst». Ein Versuch, mit den Streikenden zu verhandeln, war am frühen Morgen gescheitert. Die Vorschläge wurden von der Versammlung der Streikenden abgeschmettert. Laut der Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes VPOD handelte es sich um «einige Begleitmassnahmen, um die bittere Pille besser zu ertragen».

«Wir stossen auf dogmatische Standpunkte», sagte André Schneider, Generaldirektor des Flughafens Genf, am früheren Nachmittag an einer Pressekonferenz. Die Sozialpartner wollten nur die Rücknahme dieses neuen Modells, sagte Schneider. Dies sei jedoch keine Option, erklärte Verwaltungsratspräsident Pierre Bernheim. Die Änderung des Lohnsystems sei absolut notwendig, um den Fortbestand des Flughafens Genf zu sichern, betonten sie.

Passagiere als Spielball des Powerplays

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Einschätzung von Westschweiz-Korrespondentin Valérie Wacker: «Angestelltenvertreter sagen, man könne derzeit nicht absehen, wie sich das Modell auf die Löhne auswirke. Die Flughafendirektion hingegen schreibt in einem Communiqué, dass kein einziges Salär gesenkt werde, dass aber manche Angestellten keine Lohnerhöhungen mehr erhalten würden.

Am Genfer Flughafen läuft also ein Powerplay zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Und am Freitag werden bis zu 54'000 Ferienhungrige zu ihrem Spielball.

Flugpassagiere sind aufgerufen, die Webseite des Genfer Flughafens zu konsultieren oder sich an ihre Fluggesellschaft zu wenden.»

Von den geplanten Änderungen sind gemäss Gewerkschaftsangaben insgesamt rund 1000 Angestellte betroffen, hauptsächlich solche, die im Sicherheitsbereich wie etwa bei der Passkontrolle tätig sind.

SRF 4 News, 30.06.2023, 6:00 Uhr;

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