Studieren und Militär gleichzeitig: das wird mit der Anerkennung der militärischen Kaderausbildung wieder attraktiver.
Übungsfeld fürs Berufsleben
An der Universität St.Gallen bekommen Wirtschafts- und Jusstudenten ihre militärische Führungsausbildung schon seit vier Jahren angerechnet. Sie können sich so im Schnitt während ihres Studiums ein bis zwei Vorlesungen sparen.
Und dazu würden sie wertvolle Erfahrung sammeln, die eine Universität nicht bieten kann, argumentiert Marc Meyer, Studiumsleiter der Universität St.Gallen: «Praxiserfahrungen sind eben wichtig. Und deshalb ist das Militär eben einer der wenigen Orte, wo sich schon junge Studierende Führungserfahrungen aneignen können.» Die Armee soll also als Übungsfeld für das spätere Berufsleben dienen.
Meinung der Wirtschaft im Wandel
Doch: Schätzt die Wirtschaft diese Zusatz-Erfahrung auch? Denn aus Wirtschaftskreisen heisst es oft: Offiziere würden wegen der vielen Diensttage dem Unternehmen oft fehlen. Für Urs Berger, Verwaltungsratspräsident der Mobiliar-Versicherung, stimmt dieses Argument in dieser Form nicht mehr: «Heute hat sich das Militär sehr gut darauf eingestellt, ist sehr flexibel geworden. Und kann wirklich sehr massgeschneidert der Wirtschaft Ausbildung anbieten.»
Die Führungsausbildung der Armee sei auf die heutige Wirtschaft zugeschnitten. Ein Vorteil findet Urs Berger. Mit der Anerkennung ist die Kaderausbildung für Studierende wieder attraktiver - aber vor allem auch für die Armee, die Nachwuchs braucht.