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Schweiz Lehre aus Trumps Sieg: «SP muss Ängste der Bürger ernst nehmen»

Der Sieg Donald Trumps ist ein weiterer Sieg für den Populismus, und das bekümmert auch die Linken in der Schweiz. Sie wollen nun Gegensteuer geben und setzen dazu auf Erfolgsrezepte der Rechten.

Populist Donald Trump hat die Wahl zum nächsten US-Präsidenten gewonnen und die Demokratin Hillary Clinton hinter sich gelassen. Dieser Sieg für den Populismus ist für SP-Vizepräsident Beat Jans ein Schock. «Auf jeden Fall macht er mir Sorgen. Das Faszinierende an Trump ist, dass er überhaupt keine Konzepte hat. Trotzdem ist er von vielen Menschen als Hoffnungsanker gewählt worden.»

Angst vor Globalisierung ernst nehmen

Jans macht auch Sorgen, wie überall rechtspopulistische Parteien gewinnen, die ihr Land abschotten wollen – nicht nur in den USA. Es gebe weltweit eine wachsende Zahl von Menschen, denen die Globalisierung Angst mache, auch in der Schweiz.

Nahaufnahme Micheline Calmy-Rey.
Legende: Ex-Aussenministerin Micheline Calmy-Rey geht mit ihrer Partei hart ins Gericht – und diese pflichtet ihr bei. Keystone

Diesen Menschen müssten die Sozialdemokraten Lösungen anbieten, sagt auch Alt-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey. Die langjährige ehemalige Aussenministerin geht mit ihrer Partei, der SP, deshalb hart ins Gericht: «Wir müssen zuerst zuhören und diese Ängste ernst nehmen, und nicht sagen: ‹Das ist nicht wahr. Global geht es uns gut und die Statistik sagt, wir sind reicher geworden.› Aber nicht alle sind reicher geworden.»

Mit Volksnähe Vertrauen zurückgewinnen

Es gebe eben auch viele Verlierer der Globalisierung: Leute, die durch die härtere internationale Konkurrenz die Stelle verlieren, oder Menschen, die nicht von den Gewinnen auf den Finanzplätzen profitieren.

Um diese Wählerinnen und Wähler wieder zu gewinnen, müsse die SP ein Erfolgsrezept der Rechten übernehmen und ihre Politik besser erklären, so Calmy-Rey. «Wir Linken brauchen eine einfachere Rede, die man verstehen und der man mit Enthusiasmus folgen kann. Das ist jetzt nicht der Fall.»

Audio
Nach Trumps Sieg: Die SP geht in sich
aus HeuteMorgen vom 11.11.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 7 Sekunden.

Die Kritik der ehemaligen SP-Bundesrätin kommt bei der aktuellen Parteispitze an: SP-Vizepräsident Beat Jans gibt Calmy-Rey Recht: Die SP sei zu intellektuell, zu weit weg von den Büezern. Die Partei müsse näher zu den Leuten, so Jans.

«Sie muss mehr auf die Strasse. Sie muss mehr mit den Leuten sein. Sie muss auch mehr in die Betriebe und Vereine gehen. Das ist ganz wichtig.»

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106 Kommentare

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  • Kommentar von Peter Zurbuchen  (drpesche)
    Ich denke, dass die Linke in den letzten Jahren einige Fehler gemacht hat. Sie hat sich um kleinste Minderheiten gekümmert und die "normalen" Menschen vergessen. Sie kämpfte für Frauenrechte und hat einen grossen Teil der Frauen gedemütigt. Sie setzte sich ein für Patchwork- und Regenbogenfamilien, liess die "normalen" Familien aber im Regen stehen, sich sogar verächtlich darüber geäussert. Ironie, dass viele dieser Leute nun auf eine Partei setzen, welche ihre Anliegen noch weniger ernst nimmt.
    1. Antwort von Paul Soltermann  (ps)
      Eigentlich bin ich nicht fuers "Schulterklopfen", aber dieser Kommentar ist schlicht grossartig! Hoffentlich haben ihn auch einige SP'ler gelesen und verstanden.
  • Kommentar von Ernst Fretz  (Ernst Fretz)
    Das Thema war doch "Wieso Trump?". Von dem habe ich nicht viel gehört. Nur Glarner und Gentinetta versuchten beim Thema zu bleiben. Bischof redete im Kreis herum und neutralisierte sich selber. Die SP-Leier Meyer leierte und leierte gegen die SVP und machte die ganze Sendung kaputt! Aber Projer lies sie ja auch gerne reden und reden! Es hätte eine interessante Arena werden können mit den richtigen Leuten. Wieso nicht z.B. Ex-BR Calmy-Ray für die linke Seite einladen?
  • Kommentar von Paul Soltermann  (ps)
    Ich finde es gut und der Sache dienend, wenn Frau Calmy-Rey und auch M.Leuenberger und Andere zur "Grosswetterlage" in ihrer Partei und zur Politik im Allgemeinen befragt werden. Die Statements kommen authentischer als jene von Leuten die Wahlen gewinnen wollen/muessen.