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Linienpilot Steffen zur Gefahr durch Drohnen
Aus HeuteMorgen vom 29.12.2016.
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Gefährliche Fluggeräte «Manche Leute suchen den Nervenkitzel»

Immer wieder lassen Hobby-Piloten Drohnen um Flughäfen herumkreisen. Die Politik müsse einschreiten, findet ein Linienpilot – denn sonst drohe ein Unglück.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Dieses Jahr gab es am Basler Flughafen zwei Beinahe-Kollisionen von Drohnen mit Flugzeugen.
  • Linienpiloten sind alarmiert: Ohne griffige Massnahmen drohe ein Unglück.
  • Die Forderung: Bestehende Flugverbote müssen durchgesetzt werden und Drohnen technisch so ausgestattet werden, dass ihre Piloten identifiziert werden können.

Drohnen erfreuen sich grösster Beliebtheit und lagen auch dieses Jahr wieder unter so manchem Weihnachtsbaum. Doch die unbemannten Fluggeräte können, gerade wenn sie von Amateuren gelenkt werden, schnell zur Gefahr werden: So kam es in diesem Jahr rund um den Basler Flughafen zu zwei Beinahe-Kollisionen mit Drohnen.

Wenn aus einem Spielzeug tödlicher Ernst wird

«Leider sind sich viele Leute nicht bewusst, wie gefährlich Drohnen sein können – auch für Linienmaschinen», sagt denn auch Thomas Steffen. Der Linienpilot und Mediensprecher der Pilotengewerkschaft Aeropers sieht Handlungsbedarf.

Zwar ist der Drohnenbetrieb um Flughäfen schon heute verboten. Das Verbot werde aber, so Steffen, zu wenig durchgesetzt. Und es fehle an Sanktionsmöglichkeiten: «Es wäre sinnvoll, wenn man die Drohnen den Personen zurechnen könnte, die sie fliegen. Dann könnte man diese auch zur Rechenschaft ziehen.»

Ich möchte nicht, dass zuerst etwas passieren muss, bis griffige Massnahmen kommen.
Autor: Thomas Steffen Linienpilot und Sprecher Aeropers

Die technischen Voraussetzungen dafür wären gegeben. Schon heute gebe es auf dem Markt Drohnen, die so eingerichtet seien, dass sie in der Nähe von Flughafen nicht fliegen könnten, führt Steffen aus. Dies sei wirksam bei Hobby-Piloten, die nicht wüssten, wo sie sich gerade befinden.

Aber auch bei solchen, die dies nur zu gut wissen – «und bewusst die Gefährdung in Kauf nehmen und den Nervenkitzel suchen, in den Nähe von Linienmaschinen zu fliegen.»

Die Mühlen der Politik

Unwissenheit oder Untätigkeit will Steffen den Behörden derweil nicht vorwerfen. Denn sie hätten die Dringlichkeit des Problems erkannt: «Es geht halt nicht von einem Tag auf den anderen. Für uns Linienpiloten geht es aber doch zu langsam vonstatten.»

Das sieht auch die Sicherheits-Untersuchungsstelle SUST so. Auch sie drängt die Politik, schnell griffige Massnahmen zu ergreifen – denn sonst drohe eines Tages ein Unglück. Mit einer Transponderpflicht für Drohnen, wie sie die SUST fordert, könnten Flugzeugbesatzungen etwa Warnsignale erhalten, wenn sich ein Fluggerät nähert.

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