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Mehr Kostentransparenz Preisüberwacher lanciert Website gegen hohe Gesundheitskosten

  • Auf der neuen Seite sind die Tarife von 20 häufigen stationären Spitalleistungen aufgelistet, nach Kanton und Krankenkasse.
  • Dadurch soll die Transparenz erhöht werden und die Bevölkerung besser auf die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen sensibilisiert werden, so der Preisüberwacher Stefan Meierhans.
  • Die Gesundheitskosten bereiten dem Preisüberwacher derzeit die grössten Sorgen.

Herzinfarkt, Blinddarmentfernung, Geburt. Diese und andere Spitalbehandlungen kosten nicht überall gleich viel. Darauf will der Preisüberwacher mit der neuen Website aufmerksam machen und die Patienten sensibilisieren. Die Tarife werden jährlich aktualisiert.

Damit reagiert der Preisüberwacher auf die Kostenexplosion im Gesundheitswesen und auf die neue Spitalfinanzierung. Seit 2012 können sich Grundversicherte in jedem Spital behandeln lassen, sofern dieser auf eine der kantonalen Spitallisten steht. Dies kann zu erheblichen Kostenunterschieden führen und auch unnötige Kostensteigerung im stationären Bereich mit sich bringen.

Das Ziel ist eine Diskussion darüber, wieso die Unterschiede so gross sind.
Autor: Stefan Meierhans Eidgenössischer Preisüberwacher

Wie teuer ist ein Herzinfarkt? Die stationäre Behandlung zu dieser Diagnose kostet im Kanton Bern rund 30 Prozent mehr als im Tessin. Der Preisüberwacher hofft, dass dank besserer Vergleichsmöglichkeiten die öffentliche Debatte über solche Spitaltarife stärker in Gang kommt. «Das Ziel ist eine Diskussion darüber, wieso die Unterschiede so gross sind», erklärte Meierhans vor den Medien.

Steigende Gesundheitskosten im Visier

Der Preisüberwacher möchte also gegen die hohen Gesundheitskosten vorgehen, indem er für die Prämien- und Steuerzahler mehr Transparenz im von ihnen bezahlten Spitalbereich schafft. Neben einem Tarifüberblick gibt die Website auch Aufschluss über die kantonalen Spitallisten, die Spitalfinanzierung an sich sowie über die Qualität der Schweizer Akutspitäler.

An seiner Jahres-Medienkonferenz rückte Meierhans neben anderen Themen die Gesundheitskosten ins Zentrum des Interesses. Er hält fest, dass der jährliche Prämienanstieg von durchschnittlich 4,6 Prozent weit über dem Wirtschaftswachstum oder der Lohnentwicklung liege.

Zu hohe Medikamentenpreise

Der Preisüberwacher brachte beim Bund jüngst auch konkrete Vorschläge ein, wie Fehlanreize im System vermieden werden können. Gemäss Meierhans seien verschiedene davon letztes Jahr in einen Expertenbericht eingeflossen, den das Departement Berset veranlasst hat.

Wenn ein Schweizer ein Medikament, das ihm ein Schweizer Arzt verschrieben hat, im Ausland kauft, kann ihm die Krankenkasse dieses Medikament nicht vergüten.
Autor: Stefan Meierhans Eidgenössischer Preisüberwacher

Abschaffen möchte Meierhans beispielsweise die sogenannte Territorialitität – ein Prinzip, das die Kosten für Medikamente erhöhe, gerade im Bereich der chronisch Kranken: «Wenn ein Schweizer ein Medikament, das ihm ein Schweizer Arzt verschrieben hat, im Ausland kauft, kann ihm die Krankenkasse dieses Medikament nicht vergüten». Generell kritisierte der Preisüberwacher die hohen Medikamentenpreise.

Tiefere Radio- und TV-Gebühren empfohlen

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Gemäss Entscheid des Bundesrates vom letzten Jahr wird die Radio- und Fernsehabgabe per 1. Januar 2019 auf 365 Franken pro Haushalt und Jahr gesenkt. Zur Gebührensenkung hatte der Preisüberwacher dem Bundesrat eine formelle Empfehlung abgegeben, die von diesem teilweise befolgt wurde. Die Empfehlung könnte gestützt auf heutige Prognosen und Berechnungen mittelfristig zu einer zusätzlichen Senkung der Abgabe um jährlich bis 20 Franken führen, hält Meierhans fest. Er hatte dem Bundesrat für 2019 eine Abgabe von 361 Franken vorgeschlagen. Sie soll dann jährlich weiter sinken bis auf 338 Franken im Jahr 2022.

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