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Familie an Esstisch sitzend
Legende: Das verfügbare Einkommen schrumpft nach den obligatorischen Abgaben. Trotzdem: Die Mehrheit kommt über die Runden. Keystone
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Schweiz Mit 7100 Franken pro Monat überleben – oder etwa doch weniger?

7112 Franken: So viel Geld hat in der Schweiz jeder private Haushalt pro Monat zur Verfügung – als statistischer Durchschnitt vom Bundesamt für Statistik berechnet. Das ist viel Geld – aber nur auf den ersten Blick. Denn genauer betrachtet zeigen die Daten doch ein etwas anderes Bild.

Das Leben in der Schweiz ist teuer. Mobilität, Kleidung, Essen und nicht zuletzt Wohnen. Alles hat seinen Preis. Wer kennt es nicht? Kaum ist der Lohn auf dem Konto, folgt die Stunde der Wahrheit – die Rechnungen müssen beglichen werden.

Hohe Einkommen erhöhen den Durchschnitt

Doch was bleibt danach unterm Strich übrig? Laut der Haushaltbudgeterhebung (HABE) des Bundesamts für Statistik (BFS) hatte jeder private Haushalt in der Schweiz 2012 im Durchschnitt 7112 Franken pro Monat zur Verfügung, das sogenannte verfügbare Einkommen (siehe Kasten).

Das ist viel Geld – aber nur auf den ersten Blick: Das Durchschnitts-Budget ist nur deshalb so hoch, weil die obersten 20 Prozent der Haushalte im Durchschnitt über 12'500 Franken verfügen und damit das arithmetische Mittel noch oben drücken.

Mehr als die Hälfte hat deutlich weniger

60 Prozent aller Schweizer Haushalte hatten 2012 aber weniger Geld zur Verfügung als die durchschnittlichen 7112 Franken im Monat. Und die ärmsten Haushalte müssen gar mit nur 2500 Franken über die Runden kommen.

Nach Abzug der obligatorischen Abgaben (Kasten) reduziert sich der finanzielle Spielraum der Haushalte aber zusätzlich. Nach dieser Lesart der BFS-Statistiken ergibt sich ein monatliches Durchschnittseinkommen von 6074 Franken in der mittleren Einkommensklasse zwischen 7174 und 9702 Franken monatlich. Doch dazu darf man nicht auf die Zahlen aus dem Jahr 2012 zurückgreifen, da diese zu wenig detailliert sind. Deutlich wird dies erst bei der Analyse der Haushaltsbudgeterhebung für die Jahre 2009 bis 2011. Demnach zeigt sich bei den Haushaltseinkommen nach Einkommensklassen:

Haushaltseinkommen nach Einkommensklassen

Einkommensklassen (in Franken)Unter 48804880-71737174-97029703-13'170Ab 13'171
Verfügbares Einkommen (Durchschnitt)253842996074810812'682

Ein Zehntel für AHV und Pensionskasse

Gemäss den BFS-Zahlen für das Jahr 2012 fallen 29,3 Prozent des durchschnittlichen Bruttoeinkommens für obligatorische Ausgaben weg (2950 Franken). Knapp die Hälfte davon – im Durchschnitt 1234 Franken – sind Steuern. Ein Zehntel des Bruttoeinkommens wird für Beiträge an AHV und Pensionskasse gebraucht. 5,5 Prozent gehen an die Krankenkassen.

Was von Löhnen inklusive 13. Monatslohn, Renten und Sozialleistungen übrig bleibt, verwenden die Privathaushalte mehrheitlich für den Konsum. Den grössten Posten, nämlich ungefähr 1500 Franken, machen Kosten für Wohnen und Energie aus. Das entspricht 14,9 Prozent des Bruttoeinkommens.

1318 Franken auf die hohe Kante

Auf den Verkehr entfallen 8 Prozent, auf Unterhaltung, Erholung und Kultur 6,4 Prozent, auf Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 6,3 Prozent. Hotels und Restaurants machen 5,4 Prozent aus. Für Tabakwaren und alkoholische Getränke werden 1,1 Prozent ausgegeben, für Kleider und Schuhe 2,3 Prozent. Gesundheitsausgaben machen 2,7 Prozent aus.

Bei einem durchschnittlichen Einkommen von 7112 Franken können durchschnittlich jeden Monat 1318 Franken oder 13,1 Prozent des Bruttoeinkommens zum Sparen beiseite gelegt werden. Auch hier das grosse Aber: Haushalte mit Bruttoeinkommen unter 5000 Franken konnten 2012 kein Geld zurücklegen – sie gaben mehr aus als sie einnahmen. In 57 Prozent dieser Haushalte lebten Rentner, die einen Teil ihres Budgets aus dem Ersparten finanzieren.

Alle Einkünfte des Haushaltes

Für die Berechnung des Bruttoeinkommens der Haushalte wurden alle Einkünfte der im Haushalt lebenden Personen zusammengezählt, also beispielsweise Löhne von erwachsenen Kindern, die mit ihren Eltern zusammenleben. Das Niveau des Einkommens hängt damit wesentlich von der Zusammensetzung des Haushaltes ab.

«Verfügbares Einkommen»

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Das «verfügbare Einkommen» wird berechnet, indem man vom Bruttoeinkommen die obligatorischen Ausgaben abzieht, nämlich Sozialversicherungsbeiträge (AHV/IV, BVG usw.), Steuern, Krankenkassenprämien (Grundversicherung) und Transferzahlungen an andere Haushalte (z.B. Alimente).

2012 betrug das verfügbare Einkommen pro Monat in der Schweiz 7112 Franken.

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