Zum Inhalt springen

Mutmassliches Sexualdelikt Churer Bischof zeigt Priester an

  • Ein Priester aus dem Bündnerland ist wegen eines mutmasslichen Sexualdelikts verhaftet worden.
  • Der Churer Bischof Vitus Huonder hatte den Mann angezeigt.
  • Die Bündner Staatsanwaltschaft bestätigt, dass der Pfarradministrator aus Tujetsch in Haft ist. Für den Verhafteten gilt die Unschuldsvermutung.

Der Churer Bischof Vitus Huonder zeigt einen Priester wegen eines mutmasslichen Sexualdeliktes an. Der als Pfarr-Administrator in Tujetsch im Bündner Oberland tätige Kirchenmann wurde verhaftet.

Der Bischof habe «nach einem Hinweis auf eine mutmasslich strafbare Handlung gegen die sexuelle Integrität einer erwachsenen Person» gehandelt, schreibt das Bistum auf seiner Homepage. Eine Strafanzeige gegen den Pfarr-Administrator, einen vorübergehenden Leiter einer Pfarrei, sei bei der Bündner Staatsanwaltschaft eingereicht worden.

Maximale U-Haft verlängert

Weitere Angaben zum Vorfall wollte Bistumssprecher Giuseppe Gracia nicht machen. Da es sich um ein laufendes Verfahren handle, nehme das Bistum dazu nicht weiter Stellung.

Der Priester befindet sich seit letzter Woche in Untersuchungshaft, wie Bruno Ulmi Stuppani, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Graubünden, erklärte. Bei der Anzeige des Bischofs von Chur geht es um «Vorwürfe aus dem Sexualstrafbereich». Für den Verhafteten gilt die Unschuldsvermutung.

Kirchgemeinde überrascht

Vom Zwangsmassnahmengericht wurde die maximal mögliche Länge der Untersuchungshaft von drei Monaten bewilligt. Laut Stuppani ist das allerdings nichts Aussergewöhnliches. Die maximale U-Haftdauer werde häufig beantragt und bewilligt. Dieser Umstand weise nicht auf eine erhöhte Gefahr hin, etwa der von Verdunkelung, Flucht oder Wiederholung der Tat.

Die Verhaftung des seit etwas über einem Jahr in Tujetsch tätigen Pfarr-Administrator kam für die Kirchgemeinde offenbar überraschend, wie Arthur Caduff, Präsident der Pfarrei Tujetsch, zur Zeitung «Südostschweiz» sagte. «Das war wie ein Schlag vor den Kopf. Wir wissen gar nichts», wird Caduff von der Zeitung zitiert.

Meistgelesene Artikel