Der Berner SP-Nationalrat Matthias Aebischer steigt ins Rennen um die Nachfolge von Bundesrat Alain Berset.
Der 55-Jährige hat seine Kandidatur an einer Medienkonferenz in Bern bekannt gegeben.
Neben Aebischer haben sich bisher der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch und der Basler Nationalrat Mustafa Atici als Kandidaten für den frei werdenden SP-Bundesratssitz gemeldet.
Der frühere TV-Journalist Aebischer sitzt seit 2011 für die SP im Nationalrat und hat sich dort unter anderem in der Bildungs- und der Verkehrspolitik hervorgetan. In einer Mitteilung schreibt seine Kantonalpartei von Aebischer als «Teamplayer». Ueli Egger, Co-Präsident der SP Kanton Bern, spricht von einem begnadeten Kommunikator, der nahe bei den Menschen sei. Aebischer selbst erklärt: «Ich traue mir diese Kandidatur zu.»
Kandidat sieht Leistungsausweis gegeben
Vor den Medien erklärte Aebischer, er habe einen klaren Gestaltungswillen und wolle in wichtigen Fragen tragfähige Lösungen finden, etwa in der Energiepolitik. Dass er über keine Regierungserfahrung verfügt, sieht Aebischer nicht als Problem: «Ich präsidiere einige Verbände und Vereine seit einigen Jahren.» Das zeige, dass seine Führungsqualitäten geschätzt würden.
Karrierestationen Matthias Aebischer
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1988-1990: Lehrer in Ligerz (BE)
1990-1992: Redaktor Privatradio Förderband BE
1992-1994: Redaktor Radio SRF
1994-2011: Redaktor, Moderator und Produzent TV SRF
seit 2011: Nationalrat SP/BE
Aebischer präsidiert etwa Pro Velo Schweiz und den Kinoverband Cinésuisse. Auch im Parlament ist Aebischer gut vernetzt. Er ist Mitglied in fast sechzig parlamentarischen Gruppen mit verschiedenen Themenbereichen wie Sport, Medien, Verkehr und Weiterbildung.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Seine Kandidatur sei nicht gegen irgendwen gerichtet, sagte Aebischer auf eine Journalistenfrage. Sie sei auch nicht gegen seine Frau, die Zürcher GLP-Nationalrätin Tiana Angelina Moser, gerichtet. Sie beide hätten abgemacht, dass diejenige Person, welche für eine Bundesratskandidatur antreten könne, dies tue und dann vom Partner unterstützt werde.
Bezüglich Vereinbarkeit von Familie und Beruf hob Aebischer, der vier eigene Töchter beziehungsweise sieben Kinder im engeren Umfeld hat, die Organisation hervor. «Man muss gut zirkeln und gut planen können.» Ab und an seien «Feuerwehrübungen» nötig.
Berner Herkunft im Fokus
Bei der Frage, ob der Kanton Bern mit zwei Mitgliedern in der Landesregierung nicht übervertreten wäre, verwies Aebischer auf die Bundesverfassung. Demnach sollen die verschiedenen Landesregionen im Bundesrat angemessen vertreten sein. «Wie das zu interpretieren ist, muss die Vereinigte Bundesversammlung entscheiden.»
Das Kandidatenkarussell für die Berset-Nachfolge
Die Co-Präsidentin der SP Kanton Bern, Anna Tanner, sagte, die Kantonalpartei sei offen für weitere Kandidierende, auch Frauen. Die SP Schweiz gab Anfang Monat bekannt, dass alle interessierten Parteimitglieder bis zum 29. Oktober eine Kandidatur einreichen können.
Ab Ende Oktober prüft eine Kommission der SP die Kandidaturen auf ihre Eignung. Am 25. November wird die Fraktion das Bundesratsticket nominieren.
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