- Severin Brüngger (FDP) gewinnt die Neuwahl um den zweiten Schaffhauser Ständeratssitz.
- Simon Stocker (SP) misslingt die Rückkehr in den Ständerat. Er hat seinen Sitz zuvor wegen eines Bundesgerichtsurteils abgeben müssen.
- Damit hat Schaffhausen eine bürgerliche Doppelvertretung in der kleinen Parlamentskammer.
Bereits vor zwölf Uhr am Mittag lagen Resultate aus ersten Gemeinden vor. Herausforderer Severin Brüngger (FDP) ging schnell in Führung und konnte diese bis zur Auszählung aller Gemeinden behalten. Er distanzierte seinen Konkurrenten um fast 1500 Stimmen.
SP-Mann Simon Stocker setzte sich lediglich in der Stadt Schaffhausen und in Neuhausen durch. Im Rest der 26 Gemeinden holte Brüngger die Mehrheit der Stimmen.
Als die Wahlverantwortlichen das Schlussresultat im Regierungsgebäude verkünden, kann es der 47-jährige FDP-Politiker kaum glauben. Brüngger verdeckt erst sein Gesicht mit den Händen und sagt dann: «Ich bin sprachlos und sehr demütig.» Es sei ein «wahnsinniger Moment» in seinem Leben.
Bittere Niederlage für Simon Stocker
Für Stocker hingegen endet die Neuwahl bitter. Der 44-Jährige kann seinen Sitz im Stöckli, den ihm das Bundesgericht nach rund eineinhalb Jahren aberkannt hat, nicht zurückholen. Sein Gastspiel in Bern bleibt damit kurz.
Stockers Wahl in den Ständerat im Herbst 2023 war eine Sensation. Er verdrängte mit Thomas Minder einen Amtsinhaber. Das Bundesgericht hob die Wahl im März 2025 jedoch auf. Stocker habe seinen Wohnsitz zum Zeitpunkt der Wahl nicht in Schaffhausen gehabt, so die Begründung. Der Kanton Schaffhausen musste die Wahl um den zweiten Ständeratssitz deshalb wiederholen.
Die Enttäuschung war dem SP-Mann kurz nach Bekanntgabe des Wahlresultats anzusehen. Trotzdem gab er sich gefasst. «Es war ein Wunder vor eineinhalb Jahren und nun heisst es halt: zurück zur Normalität», sagte er. Er verspüre auch Erleichterung, weil eine schwierige Zeit ende.
Zwei bürgerliche Vertreter für Schaffhausen
Nun also kann Severin Brüngger in den Ständerat einziehen. Der Linienpilot und ehemalige Profi-Handballer sitzt seit 2021 im Schaffhauser Stadtparlament und seit 2022 auch im Kantonsrat. Im Ständerat möchte er sich vor allem in der Verkehrs-, Asyl- und Wirtschaftspolitik engagieren.
Mit SVP-Ständerat Hannes Germann und dem frisch gewählten Brüngger schickt der Kanton Schaffhausen wieder zwei bürgerliche Politiker ins Stöckli.
