- Rund hundert Personen der Pro-Palästina-Bewegung besetzen seit Sonntagabend das Unitobler-Gebäude der Universität Bern.
- Sie werfen der Uni-Leitung vor, im Nahost-Konflikt eine einseitige Haltung einzunehmen.
- Die Uni akzeptiert die Besetzung nicht: Sie toleriere keine Einschüchterung von Uni-Angehörigen.
Nach Lausanne, Genf, Basel und Zürich erreichen die Pro-Palästina-Proteste die Bundesstadt: Rund hundert Studierende haben an der Unitobler ein Camp errichtet. In der Mensa hängen «Free-Palestine»-Plakate, im Innenhof stehen Zelte der Aktivistinnen und Aktivisten, wie eine SRF-Reporterin berichtet.
Die Besetzer werfen der Uni-Leitung vor, im Nahost-Konflikt eine einseitige Haltung einzunehmen. «Sie muss die Gewalt von Israel gegen Palästina verurteilen», sagt Severin, Sprecher der Besetzergruppe. Die Hochschule müsse weiter die Verbindungen zu israelischen Unis offenlegen und kappen.
Wir lassen uns nicht erpressen.
Die Uni Bern akzeptiert die Besetzung nicht. Im Gebäude patrouillierten vermummte Personen. «Wir tolerieren keine Einschüchterung von Uniangehörigen», heisst es in einer Medienmitteilung.
«Diese Situation ist für die Universität Bern nicht tolerierbar. Wir lassen uns nicht erpressen und fordern die Besetzerinnen und Besetzer dezidiert dazu auf, die Räumlichkeiten umgehend freizugeben», wird Rektor Christian Leumann in einer Mitteilung zitiert. Ein Ultimatum für eine Räumung nennt er nicht.
Begonnen hatten die Studentenproteste in der Schweiz vergangene Woche an Hochschulen in Genf, Lausanne und Zürich. In Genf, wo die Besetzung am Montag andauerte, reichte die Universität eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs ein.