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Nach sieben Wochen wird die Evakuierung von Brienz aufgehoben
Aus Regionaljournal Graubünden vom 03.07.2023. Bild: Keystone/Michael Buholzer
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Phase Gelb in Brienz Evakuierung aufgehoben: Bevölkerung darf zurück nach Brienz

  • Die evakuierten Bewohnerinnen und Bewohner von Brienz/Brinzauls dürfen schon heute zurück in ihre Häuser.
  • Der Gemeindeführungsstab gab bekannt, dass ab Mitternacht die Phase Gelb gelte.
  • Der freie Zutritt zum Dorf gilt auch für nicht Ortsansässige. Die Sperrung von Brienz ist damit aufgehoben.

Aufatmen in Brienz – zumindest vorerst. Der Gemeindeführungsstab wechselt von der Phase Orange in die Phase Gelb, der zweiten von insgesamt fünf Phasen (siehe Box).

Damit dürfen die Bewohnerinnen und Bewohner wieder zurück in ihre Häuser, um dort zu wohnen und zu übernachten. Die Sperrung des Dorfes ist offiziell aufgehoben. Im oberen Teil, direkt unter den Felsmassen, gilt weiterhin ein Betretungsverbot.

Die fünf Phasen zur Gefahreneinstufung

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  • Grün: Es besteht keine unmittelbare Gefahr für das Dorf Brienz/Brinzauls.
  • Gelb: Innerhalb von zwei bis sechs Wochen droht ein Ereignis, welches das Dorf gefährdet. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen für eine Evakuierung bereit sein.
  • Orange: Innerhalb von ein bis drei Wochen droht ein Ereignis, welches das Dorf gefährdet. Die Gemeinde beschliesst die Evakuierung. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen ihre Häuser innerhalb von drei Tagen verlassen.
  • Rot: Ein Ereignis, welches das Dorf gefährden kann, steht vier bis zehn Tage bevor. Die Gemeinde Albula/Alvra schreibt in einer Mitteilung. «Es gilt ein totales Betretungsverbot für das evakuierte Gebiet», heisst es da. Man solle dem Dorf «auf jeden Fall» fernbleiben, dort sei es nun «nicht mehr sicher».
  • Blau: Kurz bevor der Berg kommt, beginnt die Phase Blau. Die Gemeinde schreibt: «Ein Ereignis, welches das Dorf gefährden kann, steht unmittelbar bevor.» Dann werden auch die im Tal verlaufende Zuglinie und die Kantonsstrassen von Tiefencastel nach Filisur, und nach Lenzerheide gesperrt. Die Behörden erwarten überregionale Auswirkungen der Strassensperrungen.

Phase Gelb bedeutet allerdings auch, dass die Bevölkerung nicht davor gefeit ist, das Dorf wieder verlassen zu müssen. «Falls es wieder unsicherer wird, falls es wieder neue Gefahren geben sollte, könnte es sein, dass wir das Dorf erneut evakuieren müssen. Das kann nicht ganz ausgeschlossen werden», sagt Christian Gartmann vom Gemeindeführungsstab zum Regionaljournal von Radio SRF.

Es sei nicht sehr wahrscheinlich, aber man wolle den Leuten nach wie vor reinen Wein einschenken. Eine künftige Gefährdung könnte vom Bereich «Plateau» hoch über dem Dorf ausgehen, schrieb die Gemeinde in der Mitteilung. Daraus könnten zwei bis vier Millionen Kubikmeter sprödes Gestein abrutschen oder abstürzen.

Brienzer Rutsch mit Beschreibungen
Legende: Eine künftige Gefährdung könnte vom Bereich «Plateau» ausgehen. Dieser befindet sich bei dieser Darstellung auf der Grenze der gelben und der violetten Linie oberhalb der «Insel». ZVG/Gemeinde Albula/Alvra

Der gesamte Bergsturzhang wird weiterhin durch ein Frühwarnsystem überwacht und laufend durch ein Team aus erfahrenen Expertinnen und Experten für Geologie und Naturgefahren beurteilt.

«Ein grösseres Ereignis, welches das Dorf erneut gefährden könnte, wird sich wiederum über Wochen oder Monate im Voraus abzeichnen», versicherte die Gemeinde.

Zuerst gibt es jetzt aber die grosse Rückkehr: 52 Tage nach der Evakuierung und 18 Tage nach dem nächtlichen Schuttstrom-Abgang und den Felsstürzen, die beinahe das Dorf erreicht hätten, kann in Brienz wieder etwas Ruhe und Alltag einkehren. Der Zutritt für Dritte und Medienschaffende ist ab Dienstag wieder erlaubt.

SRF1 Regionaljournal Ostschweiz und Graubünden, 03.07.2023, 12:03 Uhr;

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