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Schweiz «Rekruten, vorwärts Marsch!» ist kein Motivationskiller

Kasernendrill, Nachtübungen und kilometerlange Märsche. Die militärische Ausbildung ist hart. Trotzdem: Es gibt eine motivierte Mehrheit im Militärdienst. Doch eine Kaderlaufbahn in der Armee streben nur die wenigsten an. «10vor10» zeigt, woran das liegt.

Die Mehrheit der Rekruten, die diesen Sommer die Rekrutenschule (RS) absolvieren, ist motiviert. Das zeigen neuste Zahlen der Militärakademie an der ETH, die «10vor10» vorliegen: 58 Prozent gaben an «im Allgemeinen motiviert» für den Militärdienst zu sein.

VBS-Chef: «Das reicht nicht»

Demgegenüber gaben 41 Prozent an, nicht motiviert zu sein (1 Prozent gab keine Antwort). «Das sind erfreuliche Zahlen. Die Motivation ist hoch, wenn man bedenkt, dass es sich um eine Zwangsverpflichtung handelt», sagt Militärsoziologe Tibor Szvircsev Tresch. Die von der Armee finanzierten Forscher befragten diesen Sommer 3430 Rekruten.

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Bundespräsident Ueli Maurer kommentiert die Studie
Aus News-Clip vom 15.08.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 15 Sekunden.

Mehr als die Hälfte der Rekruten sind motiviert. Also gibt es gar keine personellen Engpässe in der Armee? Bundespräsident Ueli Maurer widerspricht: «Das reicht nicht. Wie gross diese Freiwilligkeit ist, wenn es ernst gilt, wissen wir nicht».

Dies sei ein hohes Risiko für die Schweiz, kommentiert Bundespräsident Ueli Maurer die Zahlen der Studie. Es gehe nicht an, dass man sich auf Freiwillige verlassen müsse, die vielleicht einrückten oder nicht. «Wir brauchen alle, wenn es die Situation verlangt», sagt VBS-Chef Maurer. Deshalb wolle man an der allgemeinen Wehrpflicht für die Armee festhalten.

Immerhin: Frühere Studien hatten eine tiefere Motivation gezeigt. «Die persönliche Motivation hat sich in den letzten Jahren verbessert», sagt Szvircsev Tresch. Die Befragung fand zwischen dem 8. und dem 13. Juli 2013 statt.

Mehrheit befürwortet Rekrutenschule für alle

Eine Mehrzahl der Rekruten – laut der Studie 60 Prozent – rücke mit positiven Erwartungen in die Rekrutenschule ein, betont Militärsoziologe Tresch. «Viele der jungen Männer können für sich auch einen positiven persönlichen Nutzen aus dem Militärdienst ziehen.»

Die Mehrheit (54 Prozent) der befragten Rekruten finden, dass jeder junge Schweizer Mann die Rekrutenschule absolvieren sollte. 45 Prozent halten das aber nicht für nötig.

Weitermachen ist unbeliebt

Nur 15 Prozent der befragten Rekruten möchten aber nach der Rekrutenschule freiwillig weitermachen und eine Kaderlaufbahn anstreben. «Weitermachen ist mit grossen zeitlichen Einschränkungen verbunden. Von mir aus gesehen ist das eigentlich ein erfreulich hoher Prozentsatz», kommentiert der der Militärsoziologe diese Zahl.

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