Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Überprüfung von Green Cross Schweiz sind der Zewo Mängel bei der Transparenz der Organisation, der Kontrolle von Projekten und der Kommunikation mit Spendern aufgefallen.
- Es ist ungewöhnlich, dass eine Stiftung von der Zewo gleich mehrere Auflagen erhält.
- Martin Bäumle, der Präsident von Green Cross Schweiz, warf seinerseits dem Dachverband Green Cross International mangelnde Transparenz vor.
- Green Cross Schweiz will die Auflagen der Zewo umsetzen.
Der grünliberale Nationalrat Martin Bäumle hat vor ein paar Wochen die Umweltschutzorganisation Green Cross International kritisiert: Sie sei nicht ehrlich, und sie veruntreue Spendengelder.
Nun wird Bäumle selbst von der Stiftungsaufsicht Zewo gerüffelt. Green Cross Schweiz – Bäumle ist der Präsident dieser Organisation – muss über die Bücher. Sonst wird ihr das Zewo-Gütesiegel entzogen.
Es betrifft die Transparenz der Organisation, die Kontrolle von Projekten und die Kommunikation mit Spendern.
Laut Zewo-Geschäftsleiterin Martina Ziegerer liegen bei Green Cross Schweiz mehrere Punkte im Argen. «Es handelt sich um Punkte, welche die Transparenz der Organisation, die Kontrolle von Projekten und die Kommunikation mit Spenderinnen und Spendern betreffen.»
Green Cross Schweiz muss den Spendern genauer erklären, ob Geld für ein bestimmtes Projekt zweckgebunden ist oder ob es frei für verschiedene Vorhaben verwendet werden kann.
Mehr als bei anderen Organisationen
Dass eine Stiftung nicht nur eine, sondern mehrere Auflagen erhält, ist laut Ziegerer ungewöhnlich: «Hier sind mehrere Bereiche betroffen, das ist mehr, als wir bei anderen Organisationen sehen.»
Nathalie Gysi, die Geschäftsführerin von Green Cross Schweiz, sagt zu den Auflagen der Zewo: «Diese setzen wir umgehend um.» Man habe bei der Administration zu viel gespart, deshalb sei nicht alles optimal gelaufen.
Was macht Green Cross?
Die Umweltschutzorganisation Green Cross International wurde 1993 von Michail Gorbatschow gegründet. Etwa zur gleichen Zeit gründete der Schweizer Nationalrat Roland Wiederkehr die Organisation World Green Cross. Beide Organisationen hatten zum Ziel, die nukleare Abrüstung zu fördern und durch Chemiewaffen entstandene Umweltschäden abzubauen. 1994 fusionierten die beiden Organisationen. Projekte von Green Cross International und Green Cross Schweiz umfassen aktuell unter anderem die Zerlegung von Raketen, die Entsorgung von gefährlichen medizinischen Abfällen oder die Unterstützung von Kindern, die in verstrahlten Gebieten leben. |