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SBB holt Partner ins Boot 100 Millionen für die Mobilität der Zukunft

Das Wichtigste in Kürze

  • ETH, SBB und Industrie investieren gemeinsam mehr Geld in die Innovation im Verkehrsbereich. Sie wollen das autonome Fahren, führerlose Züge und Mobilität von Tür zu Tür schneller vorwärts bringen durch eine engere Zusammenarbeit.
  • 100 Millionen Franken wollen Industriepartner und der Bund hälftig einschiessen für ihre sogenannte «Mobilitäts-Initiative» der nächsten 10 Jahre.
  • ETH-Präsident Lino Guzzella, SBB-Chef Andreas Meyer und Verkehrsministerin Doris Leuthard haben am Weltwirtschaftsforum in Davos ihre Ideen vorgestellt – zusammen mit ETH-Fachleuten.

Den ETH-Fachleuten schwebt Folgendes vor: Zum Beispiel könnte Person X von Oberhallau im Kanton Schaffhausen nach Allschwil im Kanton Basel-Landschaft zuerst mit dem Auto, dann wieder mit dem Zug und schliesslich wieder mit dem Auto reisen. Dies aber jeweils nicht mit dem eigenen Fahrzeug, sondern mit einem taxi-ähnlichen lokalen Dienst mit autonomen Fahrzeugen. Das ist die Verkehrs-Zukunft, sagt Roland Siegwart, ETH-Professor für mobile Roboter.

Ich hoffe, dass das Angebot so gut vernetzt ist, dass man gar nicht auf die Idee kommt, selbst mit dem Auto die ganze Strecke zu fahren.
Autor: Roland Siegwart ETH-Professor für mobile Roboter

So soll der Verkehr nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch sicherer werden. Denn die neuen autonomen Fahrzeuge können in gefährlichen Situationen viel schneller abbremsen, als Menschen dies können.

Auch SBB-Chef Andreas Meyer erhofft sich von der Forschung Innovationen, von denen die SBB profitieren könnte. Dank der Digitalisierung lasse sich die Anzahl der Züge nochmals um 30 Prozent steigern, sagt Meyer. Die Abstände der Züge könnten verkürzt und die Netzauslastung optimiert werden.

Für allzu optimistisch hält Andreas Meier diese Visionen der zukünftigen Mobilität in der Schweiz nicht.

In der Schweiz müssen wir es wagen, etwas mutiger zu sein und auch hohe Ambitionen zu haben.
Autor: Andreas Meyer SBB-Chef

ETH-Fachleute gälten nämlich weltweit als sehr innovativ.

Private Industriepartner sind bei dieser neuen Mobilitäts-Initiative allerdings noch nicht dabei. Verkehrsministerin Doris Leuthard gibt sich da aber optimistisch, denn der weltweite Markt für diese neue Form der Mobilität sei sehr gross

Die ETH hat einen guten Ruf. Ich bin überzeugt, da wird man schnell auch weitere Investoren finden.
Autor: Doris Leuthard Verkehrsministerin

Der Bund übrigens investiert keine zusätzlichen Gelder in diese Initiative. SBB, ETH und Private tragen die Initiative aus eigenen Mitteln.

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