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Schweiz Schnellere Asylverfahren im Praxistest

Der Bund will die Abwicklung der Asylanträge beschleunigen. Nun wird ausprobiert, ob dies mit speziellen Zentren funktioniert. Falls die Erfahrung positiv ausfällt, wird das Konzept flächendeckend eingeführt.

Blick auf das Juch-Areal in Zürich Altstette
Legende: Blick auf das Juch-Areal in Zürich Altstetten, wo der Testbetrieb eingerichtet wird. Keystone/Archiv

Es sind Holzbaracken, gebaut vor 50 Jahren für Gastarbeiter, wie man damals sagte. Die Baracken stehen zwischen Autobahnzubringer und Bahnlinie in Zürich Altstätten. Hier wohnen ab dem 6. Januar bis zu 300 Asylsuchende, und zwar höchstens 140 Tage.

Ausgewählt werden sie nach dem Zufallsprinzip unter den Menschen, die in den Empfangszentren an der Grenze ein Asylgesuch gestellt haben. Viele von ihnen haben ihr Glück schon in einem anderen europäischen Land versucht und müssen die Schweiz ohnehin verlassen. Von den restlichen Gesuchen könne ein Drittel viel schneller als heute – in weniger als fünf Monaten – behandelt werden, vermutet der Bund.

Das seien Erfahrungswerte, sagt Claudio Martelli, Projektleiter beim Bundesamt für Migration: «Gefestigte Resultate werden wir nach einer gewissen Zeit im Testbetrieb haben.»

Gratis-Rechtsberatung der Flüchtlingshilfe

Die Zeit, die diese Männer, Frauen und Kinder im Testzentrum verbringen, ist verplant mit Behördenterminen. Damit alles so rasch wie möglich geht, wird in einem Gebäude gut zwei Kilometer von der Unterkunft entfernt ein Verfahrenszentrum eingerichtet, wo 30 Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration arbeiten.

Audio
Interview mit Beat Meiner von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe
aus HeuteMorgen vom 04.12.2013.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 36 Sekunden.

Trotz Schnelligkeit sollen die Verfahren fair sein. Darum gibt es eine Gratis-Rechtsberatung – diese macht die Flüchtlingshilfe. Die Hausordnung ist streng: In der Nacht, zwischen 20 Uhr und 7 Uhr morgens, dürfen die Asylsuchenden das Zentrum nicht verlassen.

Abends in der Stadt ein Bier trinken gehen geht also nicht, sagt Thomas Kunz von der Zürcher Asylorganisation: «Das sollten sie eigentlich nicht, aber wenn jemand um halb zwölf kommt, wird er sicher noch reingelassen.»

Ein 24-Stunden-Betrieb wäre zu teuer, sagt Kunz. Zudem soll die Ausgangssperre dazu beitragen, dass die Asylsuchenden am nächsten Tag fit sind für ihre Termine.

20 Monate dauert der Testbetrieb in Zürich. Externe Fachleute sollen dann beurteilen, ob dieses Schnellverfahren funktioniert.

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