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Schweiz Schweiz will Bau der NEAT Südanschlüsse mit Italien regeln

Bundesrätin Doris Leuthard unterzeichnet heute Dienstag mit dem italienischen Verkehrsminister Maurizio Lupi ein Finanzierungsabkommen. Ziel ist, dass sich Italien möglichst konkret zum Ausbau seiner NEAT Südanschlüsse verpflichtet.

Verkehrsministerin Doris Leuthard will heute Dienstag mit ihrem italienischen Kollegen Maurizio Lupi ein Finanzierungsabkommen unterzeichnen. Das Abkommen regelt den Bau der NEAT Südanschlüsse in Italien. Eine wichtige Etappe in der Schweizer Verkehrsdiplomatie.

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Wie weiter mit den NEAT-Anschlüssen in Italien?
aus HeuteMorgen vom 28.01.2014.
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Denn die beiden Länder bauen eine Bahnverbindung von Mendrisio in die italienische Region Varese mit Anschluss an den internationalen Flughafen Mailand Malpensa. Auf Schweizer Seite ist die Strecke praktisch fertig gebaut.

Auf der italienischen Seite stehen die Baumaschinen aber seit Monaten still. In den letzten Wochen wurden die Arbeiten wieder aufgenommen, um dann nach wenigen Tagen wieder gestoppt zu werden. Die Gründe sind nebulös.

Die Bahnstrecke, die auch die Strassen mit den zehntausenden Grenzgängern entlasten soll, sollte zur Weltausstellung 2015 fertiggestellt sein, der Termin – so viel steht fest – kann nicht eingehalten werden.

Ausbau zwischen Chiasso und Mailand nötig

Ein Rechtsstreit um die Entsorgung von Bauschutt verhindert, dass die Strecke vom Tessin nach Italien rechtzeitig zur Weltausstellung 2015 fertig wird. Mitte 2016 wurde jetzt der Termin angesetzt, doch der Gemeindepräsident von Arcisate bei Varese, Angelo Pierbon, glaubt nicht daran: «Das geht mir schon zulange mit diesen Versprechungen. Ich halte es wie der Apostel Thomas. Ich glaube nur noch, was ich mit eigenen Augen sehe. Man hört immer viele Ankündigungen», sagte Pierbon zu «10vor10».

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NEAT: In Italien klemmt der Anschluss
Aus 10 vor 10 vom 27.01.2014.
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Das Gemeinschaftsprojekt würde Lugano den Anschluss an den Mailänder Flughafen Malpensa bringen. Der neue NEAT-Gotthardtunnel macht einen Ausbau zwischen Chiasso und Mailand nötig. Die Italiener sind aber im Rückstand, ebenso wie bei der Strecke zwischen dem italienischen Luino bis Gallerate, kurz vor dem Flughafen Mailand-Malpensa.

Heute geben sich die SBB-Verantwortlichen optimistischer für die Zukunft. Man habe in den letzten anderthalb Jahren Fortschritte gemacht, betont SBB-Sprecher Stephan Wehrle. Doch auch er bemerkt: «Es gibt noch Potenzial nach oben.»

Cesare Pozzi, Professor und Verkehrsexperte in Rom, ist weniger optimistisch. Die Italiener hätten heute ganz andere Prioritäten. Infrastrukturprojekte würden über Jahrzehnte geplant. Das NEAT-Gotthardprojekt sei vor vielen Jahren entstanden und nun habe man festgestellt, dass sich die wirtschaftliche Realität total verändert habe. «Die Krise seit 2008 hat alles in Frage gestellt,» erklärt Pozzi.

Stillstand soll Ende haben

Hinzu kommt das Problem, dass die italienischen Verkehrsplaner den Regionalverkehr vernachlässigten. Die sehr beschränkten Mittel habe man in schöne Prestigeprojekte investiert, erklärt Pozzi weiter. Doch das ganze italienische Verkehrssystem habe sich dadurch kaum in einem positiven Sinn verändert.

Der Stillstand auf den Schienen zwischen der Schweiz und Italien soll jetzt ein Ende haben, dies beteuern beide Seiten. «Es bräuchte mehr Ehrlichkeit zwischen Italien und der Schweiz, nicht dass einfach jede Seite auf den alten Prinzipien pocht», so Pozzi. Man sollte die Probleme gemeinsam angehen. Die Welt habe sich geändert und die Interessen auch. Doch: Der Traum von einem modernen Eisenbahnkorridor in den Süden, wird vor allem in der Schweiz geträumt. In Italien hat man derzeit andere Prioritäten.

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