In Zürich haben sich die Organisatoren des «Silvesterzaubers» wegen der Wettervorhersagen für den Plan B entschieden: Die Raketen für das Feuerwerk über dem Seebecken wurden nur bis in 100 Meter Höhe geschossen. Dies sollte verhindern, dass die farbenprächtigen Bilder in den Wolken und im Nebel verschwinden.
So war es in den vergangenen zwei Jahren geschehen. Mit der Gutwetter-Variante wären die grossen Kaliber bis 350 Meter hoch in den Himmel gefeuert worden. Knapp 200'000 Besucher kamen zum «Silvesterzauber» und hatten Glück: Während des Feuerwerks blieb es schliesslich trocken und die Himmelsbilder waren gut zu sehen.
Tausende feiern am Rhein
Basel feierte das neue Jahr ebenfalls mit einem Feuerwerk – über dem Rhein. Die traditionelle besinnliche Feier fand auf dem Münsterplatz statt. Den Auftakt machte um 23.30 Uhr der Stadtposaunenchor, bevor kurz vor Mitternacht das alte Jahr mit der grossen Glocke des Martinsturms des Basler Münsters ausgeläutet wurde.
Alle Glocken der Stadt läuteten danach das neue Jahr ein. Eine halbe Stunde nach Mitternacht begann das Feuerwerk am Rhein. Zehn Minuten zuvor hatte allerdings strömender Regen eingesetzt.
Tausende Besucher aus der ganzen Region liessen sich den Lichterzauber über dem Fluss dennoch nicht entgehen. Angesichts des unsicheren Wetters hatte man an Basler Festplätzen und Feuerwerk-Aussichtspunkten indes mehr Ellbogenfreiheit als in anderen Jahren.
Bern pflegt einen beliebten Brauch in der Silvesternacht: Auf dem Münsterplatz in der Altstadt stossen jeweils Tausende auf das neue Jahr an. Die zwölf Glockenschläge um Mitternacht führte die Münster-Turmwartin Marie-Therese Lauper mit dem Schlaghammer von Hand mit der Burgerglocke aus. Danach wurde 2018 eingeläutet.
Lichterfeier in Luzern
In Luzern feierten am Silvesterabend mehrere Tausend Christen eine Lichterfeier an der Reuss. Sie beteten für die Einheit unter den Christen und um den Segen für die Schweiz.
In der Kulisse des Unesco-Welterbes liessen die Menschen in St. Gallen die Korken knallen: Hunderte trafen sich auf dem Klosterplatz, um auf das neue Jahr anzustossen. Feuerwerk war auf diesem Festplatz nicht erlaubt – wegen der Gefahr für Menschen und die historischen Bauten.
In Lausanne legten DJ's für eine «Silent Disco» auf dem Platz St-François auf – eine Premiere. Vevey (VD) feierte konventioneller: Schlag Mitternacht zauberte ein Feuerwerk Licht in den Nachthimmel. Feuerwerke liessen auch Skistationen in den Walliser und Waadtländer Alpen für ihre Gäste zünden.
In Genf wiederum wurde mit einem Solidaritätsfest für Alleinstehende und Menschen mit wenig Geld Silvester gefeiert. In St-Cergue (VD) wechselten die Menschen mit Meditation und Klängen von Flöten und Didgeridoos von einem Jahr ins andere.
Lärm, Streit und Alkohol
Die Polizeien zogen eine mehrheitlich positive Bilanz, obwohl die Ordnungshüter wegen Lärm, kleinen und meist von Feuerwerk verursachten Bränden, Beschädigungen und Streitereien unter Angetrunkenen einiges zu tun hatten.
Im Zürcher Hauptbahnhof wurden nach Auseinandersetzungen zwölf Personen festgenommen, teilweise vorübergehend. Die Zürcher Kantonspolizisten rückten rund 40 Mal aus, und die Angehörigen der Stadtpolizei waren in der zweiten Nachthälfte pausenlos im Einsatz.
Eine arbeitsreiche Nacht haben auch die Basler Blaulichtorganisationen hinter sich. Kurz nach 22 Uhr musste die Kantonspolizei Basel-Stadt wegen einer unbewilligten Kundgebung einschreiten. Ausserdem verhinderte die Polizei nach eigenen Angaben die Besetzung eines Hauses an der Schwarzwaldallee.
Die Kantonspolizei St.Gallen leistete in der Silvesternacht rund 50 Einsätze, und die Schwyzer Kollegen zählten zwei Dutzend Meldungen. In Genf hatte die Polizei einen unsanften Jahreswechsel: Sie musste eine unbewilligte Demonstration auflösen. Mehrere Dutzend Personen wurden festgenommen.