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Toys“R“us: Spielzeugverkäufer beutet Angestellte aus
Aus Kassensturz vom 20.12.2016.
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Working Poor Spielzeugverkäufer Toys“R“Us beutet Angestellte aus

Den Preis für fette Weihnachtsgeschäfte zahlen beim Spielwarenkonzern Toys“R“Us die Angestellten: Das Teilzeitpersonal muss ständig verfügbar sein, und das zu einem skandalös tiefen Stundenlohn. «Kassensturz» konfrontiert den Spielzeughändler mit seinen Mickerlöhnen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Knapp ein Drittel der Toys“R“us-Mitarbeiter in der Schweiz verdient 16.66 Franken in der Stunde.
  • Fast alle Mitarbeiter sind Teilzeit angestellt, müssen aber ständig verfügbar sein.
  • Die Gewerkschaft kritisiert: In der Schweiz könne man mit diesem Lohn nicht leben.
  • Toys“R“us begründet die tiefen Löhne mit der starken Konkurrenz im Online-Handel.

Offen will niemand darüber sprechen. Zu gross ist die Angst den Job zu verlieren. Eine Mitarbeiterin getraut sich, will aber anonym bleiben. Sie erzählt «Kassensturz»: «Mein Lohn ist sehr tief. Ich erhalte 16 Franken 66 in der Stunde. Brutto!»

Toys“R“us in St. Gallen habe sie diesen Herbst angestellt. Teilzeit und im Stundenlohn - wie alle anderen Verkäuferinnen auch. «Es ist schwierig mit diesem Lohn durchzukommen», sagt sie.

Nur selten mehr Lohn

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Mieser Arbeitgeber: Toys“R“us presst Angestellte aus
Aus Kassensturz vom 07.06.2016.
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«Kassensturz» hat bereits im Sommer über Toys“R“us und tiefe Löhne berichtet. Damals von der Filiale in Wangs im Sarganserland. Dort beklagten sich drei Mitarbeiterinnen über ihren Lohn. Sie würden pro Stunde nur 17 Franken erhalten.

Toys"R"us sprach von einigen wenigen Einzelfällen. Die Verantwortlichen gelobten Besserung. Sie schrieben «Kassensturz»: «Wir werden uns dieser Thematik annehmen und durch Anpassungen der unteren Spitzen eine Nivellierung herbeiführen.» Das war im Juni.

Doch Toys“R“us passte nur einen Teil der Löhne an. Nämlich den von Mitarbeiterinnen mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag. Das bestätigt eine andere Verkäuferin einer anderen Filiale gegenüber «Kassensturz». Auch sie will anonym bleiben. Toys"R"us habe ihr den Lohn gerade einmal um 34 Rappen erhöht. Auf 17 Franken 34.

Weniger als 3000 Franken im Monat

Für die strenge Weihnachtszeit habe Toys"R"us in ihrer Filiale ein paar zusätzliche Mitarbeiterinnen eingestellt. «Die Neuen arbeiten temporär - bis Mitte Januar.» Neue Mitarbeiterinnen würden stets einen befristeten Arbeitsvertrag erhalten. Ihr Stundenlohn brutto: 16.66 Franken.

«Kassensturz» weiss: Knapp ein Drittel der Toys“R“us-Mitarbeiter in der Schweiz erhalten einen solch tiefen Stundenlohn. Bei einem vollen Arbeitspensum gibt das hochgerechnet einen Verdienst von weniger als 3000 Franken brutto im Monat.

Andere Detailhändler zahlen Ungelernten 22 Franken

Natalie Imboden von der Gewerkschaft Unia kennt die Löhne im Detailhandel. Sie kritisiert die miesen Löhne von Toys“R“us: «Es ist skandalös, dass ein solch grosser Betrieb bloss 16.66 Franken bezahlt und als Händler in der Schweiz auftritt.»

Die grossen Detailhändler würden für ungelernte Mitarbeiter einen Minimallohn von 22 Franken pro Stunde zahlen. Mit solch tiefen Löhnen wie Toys“R“us bezahlt könne man in der Schweiz nicht leben, sagt die Gewerkschafterin. «Es zeigt einmal mehr, dass es im Detailhandel endlich auch Mindestlöhne braucht.»

Verkaufsleiter Franz Schweighofer von Toys“R“us Schweiz/ Österreich bestreitet die tiefen Löhne von unter 17 Franken nicht. Er betont, dass unbefristete Mitarbeiter jedoch höhere Löhne erhalten. Wirtschaftliche Zwänge und die starke Konkurrenz des Online-Handels seien die Hauptgründe weshalb Toys“R“us ihren Mitarbeiterinnen nicht mehr bezahlen können.

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