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Staus auf Autobahnen
Aus Tagesschau vom 10.06.2013.
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Schweiz Stau, Stau und nochmals Stau auf Schweizer Strassen

Verstopfte Strassen in der Rushhour oder in der Ferienzeit: Wer in der Schweiz mit dem Auto unterwegs ist, kann ein Lied davon singen. Es ist nicht nur gefühlt so, sondern auch eine Tatsache: Die Zahl der Staustunden hat 2012 zugenommen. Was sind die Gründe?

Im Schritttempo über die Kreuzung, Hupkonzerte genervter Autofahrer und kilometerlange Blechschlangen: Die Autofahrer standen im vergangenen Jahr länger im Stau als noch im Vorjahr. Die Zahl ist imposant: 19‘921 Staustunden. Das entspricht einer Zunahme von 4 Prozent. Und doch – der Anstieg ist deutlich schwächer als in den Jahren zuvor.

Verkehrsüberlastung ist eine der Ursachen für die Blechlawinen. Und zwar in drei von vier Fällen. Zweithäufigster Grund sind Unfälle. Das geht aus dem Jahresbericht der Nationalstrassen hervor – veröffentlicht vom Bundesamt für Strassen (Astra).

Chaos in den Agglomerationen

Dagegen haben die Staus, die durch Baustellen verursacht werden, abgenommen. Sie sind um 31 Prozent zurückgegangen. Besonders betroffen vom Stau waren die Agglomerationen von Zürich, Genf, Lausanne und Basel.

Ein weiterer stauanfälliger Abschnitt liegt zwischen Härkingen (SO) und dem Aargauer Wiggertal. Dort kommen die Autobahnen A1 und A2 zusammen. Und wie sieht es im Raum Zürich aus? Die Situation bietet keinen Grund zur Freude: 2012 gab es beim Gubrist-Tunnel und auf der Nordumfahrung lediglich 20 staufreie Tage.

Auch im Raum Genf ist Stau schon fast ein Dauerzustand: Auf der Umfahrungs-Autobahn der Calvin-Stadt staute sich der Verkehr an 270 Tagen im Jahr. Am Gotthard-Nordportal wurde an knapp jedem zweiten Tag Stau gemeldet.

Das Astra will nun die Staustunden reduzieren. So wird ein Lastwagen-Überholverbot eingeführt. «Die sogenannten Elefantenrennen werden nicht flächendeckend verboten», sagt Astra-Vizedirektor Erwin Wieland. Rund 265 Kilometer seien davon betroffen. Auf den meisten Strecken gelte das Überholverbot nur zeitlich begrenzt. So etwa im dichten Morgen- oder Nachmittagsverkehr.

Pilotversuch in Morges-Ecublens

In zweistreifigen Tunnels ist ein generelles Überholverbot für Lastwagen vorgesehen. «Bis Ende 2013 sind voraussichtlich sämtliche Verbote umgesetzt», sagte Wieland. Das Parlament hat der Massnahme bereits zugestimmt.

Das Astra will 2020 rund 125 Kilometer Pannenstreifen bei Stau vorübergehend als Fahrbahn umnutzen. «In Spitzenstunden bringt diese Massnahme sehr viel», sagte Wieland. Ein Pilotversuch in Morges-Ecublens (VD) auf der A1 habe gezeigt: Der Verkehrsfluss wurde verbessert und die Unfallrate gesenkt.

Astra-Direktor Rudolf Dieterle relativierte allerdings die Wirksamkeit der geplanten Massnahmen. «Langfristig reicht das nicht aus, um den Verkehrsfluss zu gewährleisten.» Denn die Belastung der Nationalstrassen werde weiter zunehmen.

Bis 2030 wird sich die Situation an den heutigen Engpässen markant verschärfen», sagte Dieterle in der Tagesschau. Spurerweiterungen seien deshalb dringend nötig. Doch das heutige Budget reiche dafür nicht aus.

Leicht mehr Verkehr

Der Verkehr auf den Nationalstrassen hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt. Im gleichen Zeitraum hat der Verkehr auf den übrigen Strassen um 10 Prozent abgenommen.

Säulengrafik
Legende: Insgesamt wurden auf den Nationalstrassen fast 26 Milliarden Kilometer zurückgelegt. SRF

«Die Verlagerung ist gewollt. Sie hat aber ihre Schattenseite», sagte Wieland. «Seit 2009 ist auch die Anzahl Staustunden auf den Nationalstrassen ziemlich rasant gestiegen.» Im letzten Jahr war das Wachstum mit 4 Prozent relativ gering. In den Vorjahren stieg die Anzahl der Staustunden um 34 beziehungsweise 20 Prozent.

Auch die Zunahme des Verkehrs verlangsamte sich. Insgesamt wurden auf dem Nationalstrassennetz letztes Jahr fast 26 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Das ist ein Anstieg von 0,3 Prozent. Zwischen 2009 und 2011 hatte der Verkehr jährlich im Durchschnitt um 2,7 Prozent zugelegt. Der Güterschwerverkehr ging gegenüber 2011 sogar um 1,6 Prozent auf 1,51 Milliarden Kilometer zurück.

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Aus Tagesschau vom 10.06.2013.
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