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Arztrechnung – Wie lese ich sie?
Aus Puls vom 01.10.2018.
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Steigende Krankenkassenprämien Mit verständlicher Arztrechnung gegen Prämienexplosion

Auch wenn die Krankenkassenprämien nächstes Jahr nicht so stark steigen wie die letzten Jahre: Wir geben immer mehr Geld für unsere Gesundheit aus, nicht zuletzt, weil zu viel behandelt wird oder das Falsche. Gegen diese Überversorgung engagiert sich der Verein «Smarter Medicine». Nun wollte er in einer Umfrage von der Bevölkerung wissen, was sie dagegen machen würde.

Ein oft genannter Wunsch war jener nach verständlicheren und informativeren Arztrechnungen. 37 Prozent der befragten Deutschschweizer nannte diese Lösung gegen medizinische Überversorgung.

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Resultate der Patienten-Umfrage.
Aus Puls vom 01.10.2018.
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Arztrechnungen kontrollieren, um Kosten zu sparen, ist ein Ansatz, der funktionieren könnte. Dieser Meinung ist auch der Bundesrat. Dieser hat erst vor kurzem angekündigt, dass Arztrechnungen künftig verständlicher werden sollen. Aktuell sind sie das nicht. Im Gegenteil: Sie sind voller Fachwörter und Zahlencodes – seitenlang. Sogar die Diagnose ist hinter einem Code versteckt.

Weshalb Patienten einen solchen Zahlensalat serviert bekommen, weiss Urs Stoffel, Mitglied des FMH-Zentralvorstandes: «Leider sind wir gezwungen, uns an die Vorschriften zu halten, die im Forum Datenaustausch beschlossen worden sind.» All diese Informationen seien nötig, damit die Kassen die Rechnungen nachher verarbeiten können. «Wir können sehr gut verstehen, dass sich der Patient darüber aufregt und die Rechnung für ihn unverständlich ist.

Kryptische Positionen entschlüsseln

Das Problem erkannt, hat man bei der Krankenversicherung Atupri. Sie bietet eine Übersetzungshilfe für Arztrechnungen an. Diese verwandelt die kryptischen Positionen zu übersichtlichen Häppchen: zu Leistungen, Dauer der Behandlung und Preis. Allerdings, nutzen können dieses Tool nur Personen, die bei Atupri krankenversichert sind.

Atupri setzt als erster und einziger Versicherer auf diese Übersetzungs-Hilfe. Das Tool hat die Suva von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW und einer Informatikfirma entwickeln lassen.

Wer keinen Zugriff darauf hat, dem bleibt nur eins: sich mit dem Tarmed-Formular auseinandersetzen. Gemäss Jona Städeli, Leiter Leistungen bei Atupri Gesundheitsversicherung könne man zum Beispiel prüfen, ob man zu den angegebenen Terminen überhaupt beim Arzt war. Man könne die ausgewiesenen Minuten zusammenzählen und mit der tatsächlich beim Arzt verbrachten Zeit vergleichen oder die verrechneten Leistungen kontrollieren. Allenfalls sei es nötig den Tarifcode nachzuschlagen.

Ob das bessere Verständnis der Rechnungen, auch tatsächlich Kosten senkt, kann Aturpi allerdings nicht sagen.

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