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Schweiz Studie: Pink besänftigt böse Buben nicht

Pink macht sanft statt aggressiv – so heisst es in der Farbtherapie. Entsprechend gibt es in der Schweiz rund 20 pinkige «Entspannungs-Gefängniszellen». Diese Art der Therapie wurde bislang hoch gerühmt. Nun stellt eine Studie die Wirkung der Farbe aber in Frage.

Pink ist gemeinhin als Farbton für Mädchenkleider oder Bonbons bekannt. Umso mehr überraschen die Zellen in der Haftanstalt Pöschwies: In der grössten geschlossenen Anstalt der Schweiz weilen die besonders bösen Buben, teilweise in pinkfarbenen Räumen. Sie sollen damit milde gestimmt werden.

Immer wieder ist zu lesen, welch gute Erfahrungen man damit gemacht hat. Jetzt aber zeigt eine wissenschaftliche Untersuchung: Es sei sehr fraglich, ob die Farbe tatsächlich wirkt.

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Pinkige Zellen
aus HeuteMorgen vom 14.12.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 34 Sekunden.

Thomas Noll war bis letztes Jahr Pöschwies-Chefvollzugsbeamter im zürcherischen Regendsdorf. Er wollte mehr über die Wirkung des Farbtons erfahren. Eineinhalb Jahre lang haben darum die Aufseher die in pinkigen Zellen verwahrten Insassen beobachtet. Das Ergebnis ist ernüchternd. «Bislang haben wir praktisch keinen Effekt gesehen. Und wenn, dann nur ein schwacher. Der Aufwand des Streichens lohnt sich kaum», betont Noll.

Schweizweit 20 pinkige Zellen

Das spezielle Rosa hat die Farbpsychologin Daniela Späth entwickelt und unter dem Namen «Cool Down Pink» schützen lassen. Sie argumentiert: Die Therapie könne mit wenig Aufwand und ohne härtere Massnahmen durchgeführt werden. «Selbst wenn nur jeder Fünfte positiv reagieren würde, wäre es der Versuch wert», meint Späth.

Nicht nur in Pöschwies, sondern auch in anderen Schweizer Gefängnissen wird die Probe aufs Exempel gemacht. Zum ersten Mal wurde in der Schweiz vor sieben Jahren eine Zelle pink gestrichen – im zürcherischen Pfäffikon. Unterdessen gibt es allein in der Deutschschweiz rund 20 rosa Zellen.

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