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Unternehmenssteuer Unternehmenssteuerreform auf Messers Schneide

Die Wirtschaftskommission des Nationalrats ist bereit, den Kantonen ein wenig entgegenzukommen und drohende Steuerausfälle zu reduzieren. Wesentliche Forderungen der Kantone sollen allerdings unerfüllt bleiben. Das wichtigste Steuerreformprojekt seit Jahren bleibt damit in der Schwebe.

Ohne die Kantone als Hauptbetroffene und damit den Ständerat ist die Unternehmenssteuerreform III nicht durchzubringen.

Das weiss der Nationalrat, und seine Wirtschaftskommission will deshalb in gewissen Punkten nachgeben. Kommissionspräsidentin Susanne Leutenegger-Oberholzer von der SP sagt es so. «Die Kommissionsmehrheit ist klar der Ansicht, dass man hier wesentliche Schritte gemacht hat in Richtung des Ständerats.»

Steuerdebatte in der «Arena»

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Der Streit um die Unternehmenssteuer-Reform III ist so kompliziert, dass selbst Polit-Profis der Kopf raucht. Trotzdem wagt die «Arena» die knüppelharte Debatte. Jonas Projer diskutiert heute ab 22.25 Uhr auf SRF 1 mit hochkarätigen Gästen.

Nur zum Teil erfüllt

Doch bei genauerer Betrachtung hat die Kommission die Forderungen der Kantone nur zum Teil erfüllt. So sollen sie nicht einen grösseren Anteil aus der direkten Bundessteuer erhalten, um ihre Steuerausfälle zu kompensieren.

Auch die von den Kantonen kritisierte zinsbereinigte Gewinnsteuer, die Abzüge für Unternehmen auch auf dem Eigenkapital zuliesse, soll in der Vorlage drin bleiben.

Aufgrund einer neuen Berechnung würden einfach die Ausfälle für die Kantone etwas reduziert. Und: Über eine höhere Besteuerung der Dividenden – auch das eine Kantonsforderung – mag die Mehrheit der Kommission nicht mehr sprechen. Vizepräsident Jean-Francois Rime von der SVP: «Darauf wollen wir nicht zurückkommen. Sonst haben die KMU nicht so grosse Vorteile in dieser Revision.»

Referendum der SP wahrscheinlicher

Die Ratslinke ist also in der Kommission unterlegen. Und damit auch Kommissionspräsidentin Leutenegger-Oberholzer: «Es ist natürlich jetzt schwieriger geworden», sagt sie.

Damit werde das Referendum ihrer Partei gegen die Unternehmenssteuerreform immer wahrscheinlicher. Es sei denn, die Vorlage würde noch angepasst. Noch zwei Mal ist sie in dieser Session im Nationalrat und einmal im Ständerat traktandiert.

Die Kantonsregierungen sind manchmal glaubwürdiger als die Parlamentarier
Autor: Jean-Francois Rime SVP, Vizepräsident der Wirtschaftskommission des Natioinalrats
Audio
Stehen die Kantone hinter der Reform?
aus HeuteMorgen vom 03.06.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 16 Sekunden.

Bei der Frage des Kantonsanteils an der direkten Bundessteuer ist für SVP-Nationalrat Rime noch Spielraum drin: «Es ist nicht das letzte Wort.» Denn in einem allfälligen Abstimmungskampf werde die Unterstützung der Kantone wichtig sein, weiss auch Gewerbevertreter Rime: «Die Kantonsregierungen sind bei der Bevölkerung manchmal glaubwürdiger als die Parlamentarier.»

Am Montag entscheidet der Nationalrat, wie es weitergehen soll.

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