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Unwetter in Visperterminen Millionenschäden im höchsten Weinberg Europas

  • In Visperterminen liegt in steilem Gelände der höchste Weinberg Europas.
  • Starke Regenfälle im Januar haben hier grosse Schänden angerichtet.
  • Ein Teil des Walliser Kulturguts wurde durch Murgänge zerstört.
  • Der Schaden beläuft sich auf mindestens vier Millionen Franken.

Besonders stark in Mitleidenschaft gezogen wurde ein Hang am unteren Ende des Dorfes. Rainer Studer, Gemeindepräsident von Visperterminen, zeigt beim sogenannten «Stundhüs» wie gross der Schaden an den Trockensteinmauern ist: «Hier sehen wir einen Hang, der ins Rutschen kam. Zuoberst war eine Steinmauer, die eigentlich durch den Druck des Wassers, durch die grosse Menge, den ganzen Hang ins Rutschen gebracht hat und über sieben Terrassen mitgerissen hat. Und unten sehen wir das grosse Schadensausmass. Das sind rund 500 Kubik Land, die das Ganze mitgezogen hat.»

Über 200 Trockensteinmauern sind durch die starken Regenfälle und durch Murgänge zerstört worden. Für Richard Stoffel, den Rebmeister der St. Jodern Kellerei ist dies kein schöner Anblick: «Das tut sehr weh. Wenn man die enormen Schäden sieht, die dort wieder angerichtet worden sind. Das ist wieder mit viel Arbeit verbunden, doch wir sind mit Herz dabei. »

Trockensteinmauern verwüstet

Die Betroffenheit ist gross, weil die Trockensteinmauern vor über hundert Jahren von den Gross- und Urgrossvätern von Hand und ganz ohne Mörtel aufgeschichtet worden sind. Sie gelten deshalb auch als Walliser Kulturgut. Um dieses Wahrzeichen von Visperterminen zu erhalten, hatten der Kanton Wallis und der Bund im Jahr 2011 bereits 7, 6 Millionen Franken für Sanierungsarbeiten bereit gestellt.

Rund die Hälfte der Sanierungsarbeiten sind gemacht. Und jetzt dies. Rund zwei Kilometer der insgesamt 47 Kilometer langen Trockensteinmauern wurden verwüstet. Dazu Gemeindepräsident Rainer Studer: «Es sind immense Schäden. Die erste Schadensbilanz läuft auf vier Millionen Franken heraus. Das ist für eine Gemeinde wie Visperterminen nicht tragbar. Wir haben bei Bund und Kantonen um Unterstützung angefragt, und die sind auf die Schäden eingetreten. Den Rest versuchen wir jetzt mit anderen Organisationen abzudecken.»

Erste Schadensbeseitigungen laufen

Obwohl die Finanzierung noch nicht restlos geklärt ist, werden die ersten zerstörten Trockensteinmauern wieder instand gesetzt. Mit Pickel und Schaufel sind Bauarbeiter in den steilen Hängen am Werk.

Für Rebmeister Richard Stoffel, der sich als Vizepräsident einer Genossenschaft für den Erhalt der Trockensteinmauern einsetzt, eine immense Arbeit. Bis alle Schäden an den Mauern behoben sind, wird es mehrere Jahre dauern.

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