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Die Reichen und die Neiddebatte
Aus 10 vor 10 vom 23.07.2013.
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Schweiz Von guten und bösen Reichen

«Abzocker!» So lautet das Schimpfwort des 21. Jahrhundert. «Gier» gilt als einer der zentralen Übel unserer Gesellschaft. Die Reichen haben seit dem Bankencrash 2008 an Reputation verloren. Die Yuppies wurden zwar belächelt. Aber nicht gehasst. Heute ist Wohlstand anrüchig. Wie ist es dazu gekommen?

Erinnern wir uns an den 15. August 2008. Banker der Lehmann Brothers tragen Kartonkisten aus dem Büro. Es ist kein Umzug. Es ist ein Auszug. Sie verlassen das sinkende Schiff. Lehmann ist bankrott. Eine Ära geht zu Ende – denken viele. Der Kapitalismus. Marx hatte Recht. Der Kapitalismus in seiner extremsten Form frisst sich selber auf. So schien es.

Vom guten zum bösen Banker

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Am Dienstag, 23. Juli, konnten User mit Politökonom Christoph Schaltegger diskutieren.

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Von einem Moment zum anderen kollabiert auch das Ansehen einer Berufsgattung. Banker, die noch Wochen – ja Tage zuvor – die grossen Helden waren, müssen sich erklären. Sie müssen erklären, weshalb sie plötzlich um staatliche Gelder betteln, wo sie doch die Jahrzehnte zuvor das Hohelied der freien Marktwirtschaft besonders laut gesungen hatten.

Der Hass auf Banker war ansteckend. Er schwappte über auf viele andere, die sehr viel Geld verdienten. Rohstoffhändler, Immobilienhändler und andere gerieten plötzlich in Rücklage. Man wollte von ihnen wissen: Woher hast Du das viele Geld.

Vernünftige Kritik oder nur Neidgesellschaft?

Ist dieses Misstrauen gegen Wohlhabende gerechtfertigt? Ist es produktiv? Macht es Sinn, Reiche als Abzocker zu beschimpfen? Der tschechische Starökonom Tomas Sedlacek sagt, die Reichen hätten ihren Kredit verspielt, weil sie zu hemmungslos den Segen der Marktwirtschaft gepriesen hätten – und dann gescheitert seien.

Ganz anderer Meinung ist der liberale Ökonom Rainer Eichenberger. Er warnt vor den Auswüchsen der neuen Neidgesellschaft. Gerade gute Manager verdienten zu Recht sehr viel. Ein hervorragender CEO bringe einer grossen Firma jährlich leicht eine Milliarde Franken ein. Da seien 40 Millionen Franken Lohn nicht zu viel.

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