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Digitaler Wahlkampf Die CVP setzt auf Influencer

320 Botschafter im Internet sollen helfen, den derzeitigen Abwärtstrend der Partei zu stoppen.

Vielseitig, willig, ungewöhnlich – in diese Köpfe setzt die CVP bei den Wahlen grosse Hoffnungen. Heute hat die CVP zum grossen Influencer-Treffen ins Bundeshaus geladen. Dort schwört CVP-Präsident Gerhard Pfister seine digitalen Wahlhelfer auf ihre wichtigste Aufgabe ein: «Wir sind überzeugt, dass Ihr Engagement über Facebook, Twitter und LinkedIn oder Instagram eine Wirkung hat.»

Ziel der Partei ist es, dass die Influencer täglich während einer Viertelstunde für die CVP im Internet die Werbetrommel rühren. Man erhoffe sich Zugang zu Menschen, die mit der CVP noch nicht vertraut sind, sagt Pfister. «Die Botschafterinnen und Botschafter haben die Aufgabe, diese Leute zu erreichen.»

Ein Selfie ist alles

Einer dieser Influencer ist Marc Rüdisüli, 21 Jahre alt, aus dem Kanton Thurgau. Am vergangenen Donnerstag hat er in Luzern mit weiteren Influencern für die Kostenbremse-Initiative Unterschriften gesammelt. Ebenso wichtig wie die Unterschriften ist für ihn das Selfie der Aktion.

Er erklärt: «Die Online-Medien sind immer wichtiger und so bin ich auf Instagram, auf Facebook und auf Twitter präsent.» Dort könne er auch mit den Leuten interagieren. «Sie sehen dann, der Marc steht für die CVP, er möchte sich da einsetzten.»

«Schub geben»

Die CVP sucht im Internet die Nähe zu ihren Wählerinnen und Wählern. Das sei richtig, findet der Kommunikationsexperte Mark Balsiger. Ein Fragezeichen setzt er aber bei den geplanten Ressourcen.

«Im modernen Wahlkampf geht es vor allem darum, die Parteimitglieder, die eigene Basis zu erreichen.» Die SP mache dies mit Telefonmarketing. Die FDP mit Tür-zu-Tür-Wahlkampf. Die CVP mit 320 Botschaftern. Wenn man diese aber auf die Kantone herunterrechnen würde, so gebe es etwa 12 oder 13 pro Kanton. «Das heisst, die müssen unglaublich viel Schub geben bis Ende Oktober, damit dann wirklich ein Effekt erzielt wird.»

Die CVP glaubt an den digitalen Wahlkampf. Die Parteispitze zieht – Stand heute – gar in Erwägung, auf eine klassische Plakat-Kampagne ganz zu verzichten.

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