Nik Gugger will bei den kommenden Wahlen der erste EVP-Ständerat werden. Es dürfte ihm allerdings kaum gelingen. Gugger hat sich in seinen zwei Jahren als Nationalrat noch keinen grossen Namen gemacht. Dies, obwohl er bei seiner Partei, der EVP, aus der Reihe tanzt. So politisiert Gugger etwa in der Sozial- und Finanzpolitik eher links und tritt auch dafür ein, dass Schwule und Lesben heiraten dürfen – für seine Partei ein Tabu. Dennoch: Guggers Chance auf einen Sitz im Stöckli ist verschwindend klein. Ziel seiner Kandidatur ist es wohl vielmehr, den Nationalratssitz der Zürcher EVP zu sichern.
SRF: Der Nationalrat hat soeben eine Abgabe auf Flugtickets beschlossen. Was halten Sie davon, Herr Gugger?
Nik Gugger: Ich glaube, dass das auch Wahlkampftechnik ist. Ich finde es zwar richtig, auf Flugtickets Lenkungsabgaben zu machen, aber das Geschäft geht ja nun in den Ständerat, und man munkelt, dass es dort dann wieder kippen könnte. Das geschieht nämlich dann nach den Wahlen.
Sie sind seit 20 Monaten im Nationalrat und haben kürzlich selber gesagt, dass Sie bis anhin mal die Grundlagen kennen, wie es im Bundehaus läuft. Reicht das für den Ständerat?
Ja, das reicht absolut, wenn man es vergleicht mit anderen Kandidaten, die kein Amt innehaben oder erst frisch im Kantonsrat sind. Ich bin seit 20 Jahren in der Politik und darf für mich in Anspruch nehmen, der Bevölkerung durchwegs eine Auswahl anbieten zu können, so dass man nicht nur auf dem Bisherigen fährt.
Die EVP holte bei den letzten Nationalratswahlen gerade mal drei Prozent. Man muss kein Wahrsager sein, um sagen zu können, dass Sie keine Wahlchancen haben.
Ja, aber wer glaubt, kann Berge versetzen. Wenn wir von der EVP etwas machen, machen wir es mit Herzblut und Menschenliebe, für die Umwelt und aus Leidenschaft. Dafür ist die EVP bekannt.
Das Interview führte David Vogel. Sie finden das ganze Gespräch im Audiofile.