Nun ist es definitiv: Im Wallis kommt es zu einem zweiten Wahlgang. Philippe Nantermod von der FDP fordert die beiden Amtierenden Beat Rieder und Marianne Maret, beide von der Mitte, heraus. Obwohl Nantermod im ersten Wahlgang fast 18'000 Stimmen hinter der zweitplatzierten Maret landete. «Es ist wichtig, dass das Wallis in zwei verschiedenen Fraktion des Ständerates vertreten ist», begründet Nantermod seine Kandidatur.
Ein zweiter Wahlgang, eine Zwängerei? Davon will der wiedergewählte FDP-Nationalrat nichts wissen. «So funktioniert Demokratie. Niemand hat die Wahl im ersten Anlauf geschafft, nun gibt es einen zweiten Wahlgang.» Ausserdem sei die Ausgangslage im zweiten Wahlgang eine andere als noch im ersten: weniger Parteien, weniger Kandidierende.
Die historische Mitte-Dominanz
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Seit 166 Jahren sind die beiden Walliser Ständeratssitze fest in den Händen der Mitte. Sie ist die stärkste politische Kraft im Kanton – mit einem Wähleranteil von über 35 Prozent bei den Nationalratswahlen.
Seit Jahren versuchen Parteien von links bis rechts, die Doppelvertretung der Mitte zu brechen. Alle Versuche blieben bisher erfolglos. 2019 fehlten Mathias Reynard (SP) nur 1370 Stimmen für die Sensation, und 2015 verpasste Pierre-Alain Grichting (FDP) um 1481 Stimmen die Wahl.
Alle anderen Parteien treten am 12. November nicht mehr an. Die Grünen haben beschlossen, mit ihrer Kandidatin Céline Dessimoz keine linke Alternative anzubieten: «Die Ergebnisse des ersten Wahlgangs sind klar genug», heisst es in einer Mitteilung. Auch die SP lanciert keine Kandidatur für den zweiten Wahlgang.
SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor hat sich bereits am Sonntag aus dem Rennen genommen. «Ich bin stolz auf mein Resultat. Aber Philippe Nantermod war besser.» Darum stehe er für einen zweiten Wahlgang nicht zur Verfügung. «Damit die Walliser Bevölkerung besser im Ständerat vertreten ist, unterstütze ich jetzt Philippe Nantermod.»
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