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Wegen fahrlässiger Tötung Stephan Schmidheiny zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt

  • Ein italienisches Gericht hat den Schweizer Unternehmer Stephan Schmidheiny wegen fahrlässiger Tötung von 147 Menschen zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt.
  • Diese waren in und um Casale Monferrato im Piemont an Folgen von Asbest gestorben.
  • Die Verteidigung kündigte Berufung an.
Stephan Schmidheiny 1997.
Legende: Stephan Schmidheiny im Jahr 1997. Keystone/MARTIN RUETSCHI

Schmidheiny war im Eternit-bis-Prozess in Novara der vorsätzlichen Tötung von 392 Personen angeklagt. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft gefordert, die Verteidigung Freispruch.

Familie Schmidheiny

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Die von Schmidheiny geleitete Gruppe Eternit SEG war von 1973 bis zur Pleite 1986 Grossaktionärin der Eternit Italia S.pA. Stephan Schmidheiny, der 1976 als 28-Jähriger die Führung der Eternit SEG übernahm, ist der jüngere Bruder von Thomas Schmidheiny, des Grossaktionärs des Schweizer Zementherstellers Lafarge-Holcim

Für den Schweizer Unternehmer verhängte das Gericht ausserdem ein fünfjähriges Verbot öffentlicher Ämter und setzte eine vorläufige Summe von über 80 Millionen Euro fest, davon allein 50 Millionen Euro für die Gemeinde Casale Monferrato.

Kritik kam umgehend von Schmidheinys Sprecherin Lisa Meyerhans. Das Gericht in Novara habe «in seinem Urteil die klaren Beweise für die Unschuld von Stephan Schmidheiny nicht in vollem Umfang» gewürdigt, hiess es in einer Stellungnahme, die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt.

Stephan Schmidheiny sieht sich in Italien seit rund 20 Jahren mit absurden strafrechtlichen Vorwürfen konfrontiert.
Autor: Lisa Meyerhans Sprecherin von Stephan Schmidheiny

Das Gericht habe einen Vorsatz klar ausgeschlossen, weshalb «zahlreiche der angeblichen Taten» verjährt seien. Allerdings sei das Urteil «klar widerrechtlich», da Stephan Schmidheiny auch kein fahrlässiges Handeln zur Last gelegt werden könne, hiess es weiter von dessen Sprecherin.

Die Anwälte von Stephan Schmidheiny haben stets argumentiert, dass ihr Mandant keine direkte Verantwortung für die Leitung des Unternehmens getragen habe. Dennoch sehe er sich in Italien seit rund 20 Jahren «mit absurden strafrechtlichen Vorwürfen konfrontiert», schrieb Schmidheiny-Sprecherin Meyerhans.

Gesundheitsgefahren von Asbest

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Dass Asbest gefährlich für die Gesundheit ist, war bereits in den 1930er-Jahren bekannt. So verursacht Asbest etwa die Asbestose oder Asbeststaublunge. Ferner kann das Einatmen von Asbest zu Lungenkrebs und Krebs des Brust- und Bauchfells führen. Dies bewies ein Wissenschaftler Anfang der 1960er-Jahre. Seither starben Zehntausende Menschen an diesen Krankheiten. Die Verwendung von Asbest ist daher mittlerweile verboten – in der Schweiz seit 1990, in der EU seit 2005.

SRF 4 News, 23:00 Uhr ; 

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